Kosmas
des
Codex
Indikopleustes.
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Iiguration in himmlischem Glanze stehen, und Wo bei der Ausgie-
fsung die himmlischen Flammen sich auf ihre Häupter senken, ist
ihnen auch diese Auszeichnung gegeben.
Die Verschiedenheiten in den Köpfen sind der Restauration,
wohl auch den voneinander abweichenden Vorlagen zuzuschreiben.
Wie die Typen der Apostelfürsten für die spätere Zeit von der
griechischen Kirche endgültig beibehalten wurden, beweist ihre mit
viel gröfserer technischen Geschicklichkeit als in dem Manuskripte
des Rabulas gearbeitete Darstellung in dem Codex des Kosmas
Indikopleustes, welche dem VII. Jahrhunderte angehört oder wenig-
stens auf eine Vorlage aus dieser Zeit genau zurückgeht. Petrus
steht neben Evangelisten, vor denen er sich durch die Schriftrolle
und durch drei an einem Ringe zusammengeschlossene Schlüssel
auszeichnet: grünlich-blaue Tunika mit Gold- und Purpurstreifen,
rothbraunes Pallium. Haar und Bart sind weifs, die Züge alt, der
Kopf rundlich und klein, das Haar etwas gekrauselt, kurz regel-
mäfsig, die obere Stirne bedeckend, der Bart nicht lang und nicht
stark I). Wie alle übrigen hat er Nimbus.
Der Paulustypus findet sich fünfmal 2). Er kommt in Scencn
vor, deren Darstellung wir hier zum erstenmal begegnen: Steini-
gung des Stephanus und Bekehrung des Saulus. Auf dem letzteren
Bilde steht der Apostel lehrend im Vordergrunde, im Mittelgrunde
trifft ihn das himmlische Licht; er ist dann zu Boden gesunken,
demütig bittend dargestellt, auf der andern Seite schreitet er mit
dem ihm zuredenden Ananias fort, Den Hintergrund bilden zwei
Städte. Der Kopf schliefst sich ganz an den früheren an und zeigt
namentlich Übereinstimmung mit der syrischen Bibel: er ist mäch-
tig, im vorderen Teile ganz kahl, der Bart sehr reichlich und lang,
unten spitz zulaufend, in der Farbe rötlicher. Die Tunika ist in
der Regel grünlich-blau mit roten Streifen, aber sie wechselt auch.
Mit der verhüllten Linken trägt er, soweit er nicht anderweitig bei
der Handlung beteiligt ist, das Buch, mit der rechten Hand macht
1) Garrucci t.
i) r. 153.
151.