I SO Petrus und Paulus.
Und den gewaltigen Hüter der Schlüssel der himmlischen Pforten,
Der wie hienieden dort oben zu binden und lösen die Macht hat.
jener trägt das Buch mit reichen Sprüchen der Wahrheit,
Dieser auf goldenem Stabe das Zeichen des heiligen Kreuzes.
Unter dem Obergewande von lichter Farbe des Silbers
Schmücket sie beide ein buntes Gewebß I)
Ergänzend tritt dieser Schilderung das Bildwerk zur Seite,
welches bei Gelegenheit der Restauration der Sophienkirche Salzen-
berg vorfand und in seinem Werke über die altchristlichen Bau-
denkmäler von Konstantinopel veröffentlichte. Auf dem westlichen
Tragebogen, welcher beim Eintritte in das Schiff zunächst sichtbar
wird, sind wie der preufsische Architekt in Wort und Bild zeigt
die Darstellungen der yrjzqg 36017 und der beiden Apostelfürsten
angebracht, die erstere als Brustbild im Medaillen am Scheitel des
Bogens, die beiden anderen in ganzer Figur zu den Seiten und
zwar Petrus rechts gegen Südenz). Petrus, von dem allein der
markige Kopf mit den energischen Zügen, von blauem Nimbus
umgeben, erhalten ist, hat frische, wie wettergebräunte Gesichts-
farbe, lebhafte braune Augen, graubraunes, gewelltes, nicht langes
Haar; der Bart ist voll, aber nicht lang. Die Stirne wird vom
Haare noch bedeckt und erscheint so noch niedriger. Der Apostel
ist in den besten Mannesjahren aufgefafst, Stirne und Wangen sind
ein wenig faltig. Der Rest des Gewandes ist hellblaugrau. Das
Attribut ist ein goldenes Kreuz auf goldenem Stabe, mit roten und
blauen Bändern umwunden. Er trug es gegen die linke Schulter
gelehnt. Die Figur des Heidenapostels hat das entgegengesetzte
Schicksal gehabt. Der Kopf ist verschwunden, dafür ist das andere
erhalten. Auch bei ihm ist die Gewandung hell, das Oberkleid
grünlich mit Silberlichtern, das Untergewand grüngelb. Paulus hat
in der Linken das Buch, die Rechte ist im Redegestus halb er-
hoben.
Abgesehen von
schaffen hat und die
der guten Technik, welche diese Bilder ge-
sie weit über die gleichzeitigen Kunstwerke
I) v. 736 ff" Übersetzung in
2) Salzenberg a. a. O. S. 30.
Salzenbergs
Werke