Paulus.
für Petrus und
Der Typus
grosse musivische Thätigkeit im IX. Jahrhundert knüpfte unmittel-
bar an die früheren Mosaiken, besonders die des VI. Jahrhunderts
an, wie ein Vergleich der musivischen Malereien von S. Prassede,
S. Cecilia, S. Marco im allgemeinen, insbesondere des Mosaiks von
S. Cecilia mit SS. Cosmas und Damian beweist. Sie bildet die
Überleitung ins Mittelalter und giebt die Weiterentwicklung der
Typen der gesamten Apostel, Welche in ihren ikonographischen
Kennzeichen von Paschalis in den verschiedenen Darstellungen in
S. Prassede (Triumphbogen, innere Wände der Kapelle und Ora-
torium v. S. Zeno) vor Augen geführt werden I).
Bei der Untersuchung der Typen auf den Mosaiken hat man
in Rom nur drei verläfsliche Darstellungen: in S. Pudentiana, S.
Maria Maggiore und SS. Cosmas und Damian. Die andern sind
als stärker restauriert oder nur in Zeichnungen erhalten erst in zwei-
ter Linie zu verwerten. Wie es die Tüchtigkeit des Künstlers an
S. Pudentiana mit sich brachte, dafs er die Köpfe nicht in unifor-
mer Maske malte, sondern individuelle Charakterisierung angab, so
kann man bei den offenbar mit Vorliebe behandelten Hauptaposteln
auch eine schärfere Kennzeichnung beobachten, trotzdem dafs auch
die vorliegende Darstellung, wie die Goldgläser des ausgehenden
vierten Jahrhunderts, wie die Sarkophage derselben Zeit, besonders
der des junius Bassus, die Apostel als" schöne Typen der Männlich-
keit vor allem auffassen. Insbesondere tritt die Ähnlichkeit des
bärtigen Typus mit dem Petruskopfe auf dem dem genannten
Sarkophage entgegen. Paulus ist der Mann mit freiem, kühnem
Gesichtet die Haare kurz, die Stirne frei der Vorderkopf aber
nicht kahl der Bart lang und voll. Petrus" Kopf, offenbar durch
Restaurationen hindurchgegangen, zeigt kürzeren, aber spitzeren
Bart und schematisch behandeltes, in die Stirne ein wenig herein-
fallendes Haar. Man sieht also, dafs die eigentlich typischen Merk-
male nicht völlig gewahrt sind. Wenn wir auf die Zeichnung
Ciampinis von dem Mosaike in S. Sabina (t. 2I0) etwas geben
dürften und dabei die in den Mosaiken gewöhnliche Placierung
trotz der anderen Reihenfolge der darunter angebrachten Ecclesia-
Mus.
crist. XI,
XII.
in Revue
Müntz
Sept.
arch.
1374 P-
176.