IO2
Ananias
und
Sapphira.
weisen
die
Reliefs
auf
Petri
Wundertaten
und
auch
die
der
anderen Apostel, auf Grund von Act. V, I2 ff. Ebenso in bester
Zeit noch geschaffen sind die beiden in der Darstellung fast iden-
tischen Beispiele des hauptsächlichsten Erweises der Wundermacht
Gottes in des Apostels Leben, der Erweckung der Tabea durch
Petrus: S. Maximin t. 353, 2, Schmalseite und Arles t. 400, 8
(Le Blant p. 4), Langseite. Die "Wiedergabe entspricht im wesent-
lichen dem Berichte Act. IX, 41 : Petrus steht zu Füfsen des Lagers
und ergreift mit der Rechten die Hand der halb noch liegenden,
halb sitzenden Christin, hinter welcher Frauen mit Schleiern um
den Kopf stehen. Unterhalb des Lagers knieen bitttlehend Frauen,
auf t. 353, 2 auch Personen männlichen Geschlechtes.
Daneben ist nur noch ein historisches Faktum aus des Apostels
Leben in der Sarkophagkunst verbildlicht worden. Ein südfranzö-
sisches Sarkophagfragrnent von unbedeutender Gröfse und schlech-
ter Erhaltung, jetzt in Avignon (t. 400, 9), zeigt einen menschlichen
Körper von zwei Männern getragen, davor eine männliche Gestalt,
die Rechte im Befehlsgestus nach den Trägern ausgestreckt, neben
ihm ein Mann mit erhobener rechter Hand, seinen Worten zuhörend.
Die Ähnlichkeit mit der durchaus klaren Darstellung auf der Lip-
sanothek in Brescia (t. 444) macht es, trotzdem dafs der Kopf des
Apostels verstümmelt ist und wir auch nicht mehr zu erklären
vermögen, wer der Getragene ist, ob Mann oder Weib, wahrschein-
lich, dafs wir auch hier eine Episode aus der Erzählung von
Ananias' und Sapphiras Tode zu erkennen haben (Act. V).
Weniger anfafsliche und in den Gedankenkreis der Sepulkral-
kunst weniger gut als der beiden Apostelfürsten Lebensge-
schichte sich einfügende Momente boten die in der evangelischen
Geschichte überlieferten Züge aus dem Leben des Lieblingsjüngers
Jesu, Dazu tritt er auch als Apostel hinter den Hauptvertretern
der christlichen Lehre zurück. Kein Wunder, dafs er auch in der
Sarkophagkunst so gut wie keine Rolle spielt. Denn t. 325, I,
wo in Alternierung des bärtigen und unbärtigen Kopfes bei Darstel-
lung des Apostelkollegiums einmal gröfsere Freiheit waltet, indem
zwei unbärtige jugendliche Apostel auf einander folgen, ist kein
zwingender Grund vorhanden, in dem einen den Apostel Johannes
zu sehen. Dagegen ist er, wie Matthaeus, auf einem der Sarkophage