Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

Wunderthaten. 
Petri 
IOI 
phagen aus bester Zeit, einer in Arles, die beiden anderen in Rom 
(t. 335,  und von ziemlich gleichwertiger Arbeit geschehen. 
Christus, erhöht in der Mitte stehend, zu Seiten Jünger. Als Eck- 
scene rechts Pilatus, erhöht sitzend, die Amphora zu seinen F üssen, 
ein Diener mit Krug vor ihm. Auf zwei Sarkophagen steht 
Christus vor ihm und zu diesem wendet sich Pilatus mit lebhafter 
Redegeste. Genau entspricht dieser Gruppe in Positionen und 
Gesten die linke Eckdarstellung: Petrus, erhöht sitzend, zu seinen 
Füfsen das Waschgefafs, mit lebhafter, von beiden Händen ausge- 
führter Geste des Erstaunens und der Abwehr zu seinem Meister 
gewandt, welcher demütig vor ihm steht, mit beiden Händen sein 
Gewand fassend, um die nackten Füfse Petri abzutrocknen. Der 
römische Sarkophag (t. 335, 3) bringt den Passionsgedanken in zwei 
weiteren Scenen ausgeführt: Christi und PetriGefangenführung stellen 
sie zwischen die Mittelgruppe und die Eckfelder. Es läfst sich 
auch hier eine nahe Übereinstimmung der römischen Sarkophag- 
plastik mit der südfranzösischen beobachten. 
Nur vereinzelt hat die altchristliche Kunst sich mit andern 
Vorgängen in des Apostels Leben beschäftigt. Höchst bezeich- 
nender Weise die römische Kunst gar nicht. Wiederum ist es nur 
der südfrauzösische Kunstzweig. Wie die Technik hier im grofsen 
und ganzen eine bessere ist, so bürgt auch die Verkörperung ver- 
hältnismäßig vieler streng historischen Scenen neben der grofsen 
Menge der geläufigen Objekte aus dem Leben des Herrn für einen 
tüchtig entwickelten historischen Sinn der Künstler. Nur ein ita- 
lienischer Sarkophag kann hier noch in Frage kommen: t. 310, 2 
aus Fermo, ein Gegenstück zu dem Petrussarkophage von Arles. 
Während, Wie schon erwähnt, die rechte Hälfte der Bildwand Petri 
Befreiung aus dem Kerker schildert, stellt das erste Relief links 
Petrus dar, in Tunika und Pallium, die rechte Hand erhoben, zu 
seinen Füfsen eine knieende weibliche Gestalt. Im Hintergründe 
eine weibliche und eine männliche Figur, die letztere vielleicht ein 
Apostel. Daneben ergreift Petrus die Hand einer trauernden Frau. 
Hinter ihr eine andere bärtige Gestalt, vielleicht auch ein Apostel. 
Die Erweckung der Tabea kann es nicht sein, da es, wie Garrucci 
will, nicht angeht, die beiden Scenen zu einer zusammenzuziehen, 
und eine Totenerweckung auch nicht angedeutet ist. Vielmehr
	        
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