Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

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Beispiele. 
Südfranzösische 
gabe verfolgen, wie auch dieses Kunstgebiet formal in der Ver- 
bildlichung dieses Vorwurfes mit dem italienischen übereinstimmt. 
Von der auf dem Petrussarkophage in Arles doppelt dargestellten 
einfachen Gefangennehmungsscene (Petrus steht ruhig zwischen 
zwei Männern) geht die Schilderung fort bis zur Kreuztragung 
(S. Maximin, t. 3 52, 2). Auch Paulus Ende ist in älterer Zeit hier 
wie in Rom auf dem Denkmale des Junius Bassus verkörpert (in 
Avignon; Garrucci, Appendix t. V p. 158). NVie viel kräftiger und 
breiter ist die Wiedergabe auf dem Passionssarkophage nur) ägoxviv 
t. 352, I (Marseille) und dem Denkmale in S. Maximin (t. 352, 2). 
Dort entspricht der Verleugnung und Fortführung Petri die Dar- 
stellung des Todes Pauli, formal sich deckend mit den römischen 
Beispielen, und auf dem letzteren Beispiele ist das der Hinrichtung 
des Heidenapostels entsprechende Relief, auf welchem einer ge- 
fangenen Person, deren Kopf nicht mehr zu erkennen ist, das 
Kreuz vorgetragen wird, nach den umgebenden Scenen wie nach 
Analogie des römischen Sarkophages t. 33 5, 3 mit Garrucci gegen 
Faillonl) auf Petrus" Passion zu deuten. 
Der Marseiller Sarkophag, der in das V. ]ahrh., erste Hälfte, 
zu setzen ist, weist neben der Todesschilderung Pauli noch ein 
einzigartiges Bildwerk auf : der Heidenapostel wird am Halse von 
einem Manne, der nicht als Kriegsknecht gekennzeichnet ist, mit 
einem breiten doppelten Seile gewürgt. Eine Frau in vornehmer 
Gewandung steht als Zuschauerin dabei. Es ist, wie auch Garrucci 
deutet, das Gefängnis in Ikonium (Act. XIV, I9) und das Heraus- 
schleifen aus der Stadt gemeint, die Frau 2) als die h. Thekla zu 
erklären. Den von de Rossi erwähnten 3) Marseiller Sarkophag, 
auf dem dargestellt ist, wie Plautilla dem Paulus ihr Kopftuch als 
Binde giebt, habe ich nicht finden können. Dagegen giebt Mar- 
seille noch eine Scene aus dem Leben Pauli, wie es in der 
Apostelgeschichte erzählt ist, und zwar auf einem Sarkophage, der 
noch dem vierten Jahrhunderte angehört. In Parallele zu Christi 
I) Monuments invädits sur Papostolat de Sainte Marie Madeleine 
Migne x848 p. 462 (Garr. z.  
2) Wie auf dem unten zu erwähncnden Elfenbeinrelief t. 446, II. 
3) Bullettino 1867 p. 71.
	        
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