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ANM]
ERKUNG]
172 ln der Handschrift nur t mit der ur-Abkürzung. Diese 47 Groschen
mit den vorhergehenden 53 geben die IOO in der Anmerkung 167. Jene
Aufzeichnung ist also vor dieser gemacht worden und mögen diese 47 Gro-
schen dem Rubin geliehen worden sein. Dieser Rubin, dessen Name auf
wälsche Abkunft zu deuten scheint, war ein Maler, welcher in unserem
Malerbuche noch häufig genannt wird (s. 3. Rubrik, 4., S, 6, S, 9, in). Die
letzte Aufzeichnung lasst ihn natürlich als eines der hervorragenderen Mit-
glieder der Zeche erscheinen.
173 sc. recepimus. Für nichtböhmische Geschichtsforscher sei bemerkt,
dass in Böhmen nach Groschen gerechnet worden ist, deren 60 ein Schock
(sexagena, öechisch kopa) machten. Zur Zeit obiger Aufzeichnung repräsen-
tirte ein Schock" eine Silbermenge von gegenwärtig I7 H. 36 kr. ö. W.
i Groschen nicht ganz 29 kr. (Der Werth des späteren Schock Meissnisch
war ein viel geringerer.) Nimmt man nun den damaligen hohen Geldwerth
in Betracht, so erscheinen obige Beträge nicht mehr so unbedeutend.
774 Anno filium de Gylowe von drei Händen, welche wir mit T
bezeichnen.
175 Handschrift proxima.
176 Apostel-Theilung am 15. Juli, daher i6. Juli.
777 Handschrift hat scultor. Cuncz Koseform von Konrad. Weiter
unten wird er noch mehrmal genannt, als snyter oder snyczei- bezeichnet
und bei Öechisirung der Zeche in einen rzezak verwandelt (3. Rubrik, 4, 5,
G, S, 9, I0).
773 Handschrift septimanam.
779 Lunda (z Schlampe) ist unzweifelhaft ein öechischer Name. Wenn,
wie nicht zu zweifeln, Maler und Glaser schon zu dieser Zeit eine Zeche
gebildet haben, so muss Lunda als Maler angesehen werden. Sein Vorname
aber war Nicolaus (s. 3. Rubrik, 8, g). Wir halten ihn dann für identisch
mit dem Nycolaus pictor de Chotyeborz (s. Rubrik, 5). (Chotieborz ist
eine im östlichen Böhmen, nördlich von Deutschbrod und nicht zu weit von
der mährischen Grenze gelegene Stadt.) Diese Identität darf wohl aus dem
Umstande erschlossen werden, dass in der 3. Rubrik, 5, gleich hinter Nico-
laus von Chotieborz ein Jacob Lunda genannt wird. Man wird aber dann
diese beiden Männer in die nächste verwandtschaftliche Beziehung zu ein-
ander stellen dürfen. Jacobus Lunda ist übrigens in unserer Quelle eine
öfter genannte Persönlichkeit (s. 3. Rubrik, 4, 5, 6, 9). In I0 wird aber
Lunda nochmal genannt, welche Nennung uns trotz dem späteren Zusatz
Jakub deshalb nur auf Nicolaus Lunda sich zu beziehen scheint, weil in
jenem Verzeichniss überhaupt nur hervorragendem Zechmitglieder genannt
werden, Nicolaus aber, wie oben zu sehen, 1413 erster magistcr iuratus,
Zechmeister, gewesen ist. Ob aber Jacob Lunda mit Jacobus pictor, 1433 in
der Prager Altstadt wohnhaft, ein und derselbe Mann ist, muss dahingestellt
bleiben (vergleiche oben Anmerkung 85). '
13" Handschrift magister Wanko (Koseform für Wenzel). Nach dem
Grundsatze, in dem ersten Zechmeister einen Maler, in dem zweiten einen
Glaser zu (erblicken, ist dann obiger Wanko ein Glaser gewesen. Die Natio-