ANMERKUNGEN.
1 Womit wohl gesagt sein soll, dass im Herbst, vielleicht um Lucas
1347, die Einleitungen zu der am nächsten Neujahr erfolgten Constituirung der
Bruderschaft getroffen worden sind. Unter dem "ich" ist natürlich das vor-
liegende Bruderschaftsbuch zu verstehen. Die Satzungen vom Jahre 1348
sind übrigens durchaus von derselben Hand, A bezeichnet, in gothischer,
richtiger französischer Schrift geschrieben.
"3 Nach damaliger Rechnung XVeihnacht 1347.
Das denselben von Kaiser Karl IV. im Jahre 1365 verliehene
Diplom s. bei v. Riegger, Nlaterialien etc. VI. 137-138. Vergleiche auch
Anmerkung 207.
3 Lucas wird am 18. October gefeiert, hier also der 17. October, da
mit dem "Abend" der Vortag gemeint ist.
4 Handschrift volbrach.
5 Eine Kerze, welche um so vertiienstlicher war, je schwerer sie
war und während eines Hochamtes vor der Wandlung (Consecration der
Hostie) angezündet zu werden pHegte. Vergleiche Schmeller, Baierisches
Wörterbuch lV. 95.
6 In der öechischen Uebersetzung auf S. 69: „w kostele matky bozie
na Luzy" (in der Kirche der Gottesmutter in der Lache), wie es denn auch
hier weiterhin „czu unsir vrawen auf der Hule" heisst. In dem bekannten
Zehentregister von 1384 bei Balbin (Miscell. V. I0) wird diese Kirche als
"Ecclesia S. Mariae in Lacu Majoris civitatis" (Altstadt) angeführt. Tomek
(Geschichte der Stadt Prag, I. 248) zählt sie zu den "weltlichen" Kirchen und
sagt, dass sie zum erstenmal urkundlich im J. 1332 erwähnt wird. Die Hül,
auch Hülgen, Hülwen (Hilbm, daher Hilmerteich etc.) ist (nach Schmeller-
Frommann, Baierisches Wörterbuch I. 1084) eine Höhlung im Boden mit Wasser
angefüllt, Lache, welcher Bezeichnung das äechische louze entspricht. Die
Hül aber ist (nach Tomek a. a. O. 251) der jetzige Marienplatz am Cle-
mentinum, welcher auch heute noch zu den tiefer gelegenen Theilen der
Altstadt Prags gehört, sowie mit seinem Namen an die ehemalige Lieb-
frauenkirche auf der Hül noch erinnert. Während nun die Kirche schon
längst verschwunden ist, wird in dem an der vormaligen "Hül" gelegenen
Clementinum unser Malerbuch noch jetzt aufbewahrt.