EINLEITUNG.
Das Buch der Malerzeche in Prag ist schon längst der DieHßndSvhrift-
gelehrten Welt bekannt. Bereits der sehr verdiente Josef A.St. Riegäfgäiab.
Ritter von Riegger hat in dem 1788 erschienenen sechsten Hefte
seiner werthvollen "Materialien zur alten und neuen Statistik
von Böhmen" Nachricht „von der alten Verfassung der Maler-
bruderschaft in Böhmen" gegeben und auch einen ansehnlichen
Auszug daraus geboten (S. 116-137). Riegger hat ferner seine
Publication mit einem leidlich guten Facsimile versehen. Es
sei aber gleich bemerkt, dass der Eechische Text der deutschen
Artikel vom Jahre 1348 keineswegs gleichzeitig mit dem
deutschen ist. Diese öechische Uebersetzung wurde erst gemacht
und eingetragen, als die Malerzeche ihren exclusiv deutschen
Charakter einzubüssen begann und innerhalb derselben auch
das Eechische Element Geltung erlangte. Es ist das im ersten
Zehntel des fünfzehnten Jahrhunderts geschehen, welcher
Zeit auch der Schriftcharakter entspricht. Wir haben aber diese
öechische Uebersetzung (im Original auf S. 65-90) nicht in
unsere Publication aufgenommen, weil sie doch nur ein philo-
logisches Interesse bietet, welches schon an dem Rieggefschen
Abdruck ein Genügen haben mag. Rieggei- schreibt dann in
der Einleitung zu dem von ihm gebotenen Auszug, dem er
„in Zukunft" auch „die späteren von Zeit zu Zeit gemachten
Quellcnschriften f. Kunstgesch. XIII. I