WILHELM VON WORMS UND GRÜNEXVALT,
BEEDE PLATTNER.
aus erster oder aus zweiter Ehe war, bleibt dahingestellt, der Mann
war jedenfalls ein dem Handwerk der Plattner oder im Allgemeinen
der Schmide Angehöriger und nicht mit einem gleichnamigen Färber
zu verwechseln, der auch eine Margareth, aber Hanns Apels Tochter,
zur Frau hatte.
Als letzte Grünewaltsche Tochter erscheint Cordula Hannsen
Krebs eheliche Wirtin, die mit Wissen und Willen desselben am
Montag 31. Juli 1508 vor Jorgen Coler und Mathesen Melber, als
gebetenen Zeugen, die Eigenschaft und Eigenzins aus dem Eckhaus,
gegen Frau Margareth Jobst Tetzels seligen Haus über und hinten
an Dr. Hartmann Schedels Haus stossend, was jetzo Hannsen Heussen
Erb ist, und jährlich zinst 3 f. Stadtwährung und 4 f. rh., welche
Eigenschaft ihr, der Cordula, von ihrem Vater Hanns Grünewaltl
seligen in der Theilttng mit ihren Geschwistern angefallen sei, ver-
kauft an Endres Rössner um 170 f. rh., wofür sie quittirt. Der
Gerichtsbrief vom 13. Sept. wurde von Jacob Groland und Caspar
Nützel bezeugt. Man sieht, dass das Haus S. 537 (Dr. Hartman
Schedel) damals an S. 559 (Hanns Heuss) unmittelbar anstiess und
dass das dazwischenstehende 538 späterer Entstehung ist. Ueber
Cordula und ihren Mann gebricht es an näherem Ausweis. Eine
Tochter Hanns Grünewalfs war sie gewiss.
Nach diesen allen tritt auch noch Christoff Grünewalt, ein
Sohn des alten Meisters, auf. Er hatte Wilhelm von Worms hinter
seinem Rücken und ohne seine Verursachung gegen das Handwerk
der Plattner zu Würzburg öffentlich geschmäht und gesagt, wie ihn
Wilhelm beschissen habe. Meister Wilhelm hievon in Kenntniss
gesetzt, schrieb desswegen an das Handwerk, und die Sache kam
dahin, dass Grünewalt von Meister und Gesellen des Plattnerhand-
werks zu Würzburg mit Entsetzttng des Plandwerlts angetastet (be-
droht) xvurde, wesshalb er sich nach Nürnberg verfügte und durch
Hannsen Maier, Cunzen Keser, beide Plattner, Mathes Knielein,
Panzermacher, und Hannsen Ponacker, Sattler, alle Bürger zu Nürn-
berg, dem mehrgenannten Wilhelm anzeigen liess, wie er solche
Worte, als sollt er ihn beschissen haben, aus unbedachtem und
Hweinigem" Grund gesagt habe, daran er sich doch geirrt, denn
Meister Wilhelm habe sich um Alles das er mitihm um Hannsen
Grünewalfs, seines Vaters seligen, verlassne Hab und Güter, und
auch um Alles, das er bisher mit ihm zu handeln habe gehabt,
aufrecht und redlich gehalten und ohne einigen Betrug mit ihm
gehandelt, wollt ihn auch der angezognen Schmähred gegen das
Plattnerhandwerk zu Würzburg aus unbedachtem und Hweinigem"
Gemüth geredt und gegen Männiglich entschuldigt haben. Meister
Wilhelm liess sich an dieser_Entschuldigung genügen, verlangte
aber, dass er sie vor dem Handwerk zu Würzburg auch thue, und
weil Heinrich von Worms, Plattner und Bürger zu Würzburg, aus
brüderlicher Lieb und Treu seinem Bruder in solchen Schmähreden
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