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WILHELM VON WORMS UND GRÜNEWALT,
BEEDE PLATTNER.
wie seiner andern Töchter einer, und nicht minder eher mehr,
doch dass er ihm darum sollte helfen, seine Kinder nähren und
erziehen, auf gleiche Darlegung, bis in seinen Tod, und dass dage-
gen der Vater dem Sohne zu ihr zu Heiratsgut geben sollte 50 f.
Der am Freitag den 26. März 1501 gegebene Gerichtsbrief wurde
von Endres Tucher und Sebald Scbürstab bezeugt. Der Vater Wil-
helms, Hanns von Worms, der mit Anna, seiner ehlichen Wirtin
am 28. Juni 1501 genannt wird (Lit. 17, fol. 93), war also damals
noch am Leben und persönlich zugegen, mag sich aber, nach der
geringen Stimme, die er seinem Sohne zu Heiratgtit gab, nicht in
Verhältnissen wie Grünewalt befunden haben. NVo das Haus gelegen,
wird sich später, als es Wilhelm verlaaufte, ergeben. Nun kommt
auch das frühere Haus, das Grünewalt gehabt hatte, wieder zum
Vorschein. Margareth Grünewaltin, Hannsen Meckenlohers eheliche
Hausfrau, gab mit X7erwilligung desselben, an Eritag '51. Aug. 1507
vor Jorg Coler und Hannsen Jinoden, als erbetenen Zeugen, Wil-
helm von Worms, dem Plattner, zu- kaufen die Erbschaft an ihrer
läckbehatistmg in St. Sebalds Pfarr am Plattenmarltt, YOFÜCYI gegen
Mitternacht und dem Brunnen gegenüber, und gegen den Aufgang
der Sonne an Linhart Gundelliilgers Haus gelegen, und hinten an
Jacob Welsers Haus und St. Sebaltls Kirchhof stossend, mit allen
ihren Rechten, und sonderlich mit dem Feuerrecht der Schmidesse
im untern Gaden zunächst an der Ilausthür, auf die linke Hand
des Eingangs dieses Hauses stehend, wie das alles Hanns Grünewalt,
ihr Vater, besessen, inne gehabt, genutzt und genossen hat, um
185 f. rh., die er bar ausgerichtet hat. Hierzu gab auch Frau
Walburg Hrn Georg Holzschuhers eheliche Wirtin, der die Eigen-
schaft mit 20 f. Stadtxitährting zustand, ihre Einwilligung, und der
Gerichtsbrief wurde unter Zeugniss von Jacob Muffel und Michel
Behaim dem jüngern ausgefertigt am Montag Lucie (13.Dec.) 1507.
Nicht leicht kann ein Haus deutlicher bezeichnet sein als dieses
hier. Der Brunnen, gerade vor dem Hause stehend, seit Jahren in
einen Pumpbrtinnen LlfDgCWüfldClt, bekannt als einer der ausgiebigsten
und unter die mit dem besten Wasser versehenen gehörig, wurde
in alter Zeit von den Plattnern alljährlich am x. Mai geschmückt,
was jetzt freilich schon längst nicht mehr geschieht, so wie auch
der Gegenwart der Namen des Platzes abhanden gekommen ist,
was auch sehr natürlich ist, da das Plattnerhandwerk ganz aufge-
hört hat und die Anwohner des Platzes ganz anderen Thätigkeiten
obliegen. Die Lage an St. Sebalds Kirchhof macht es erklärlich,
wie Anna Grüneiraltin 14,72 in die Rauferei der beiden Jungen,
deren einer ihr eigener Sohn, mit thätlicher Theilnahme eingreifen
konnte, und die Nachbarschaft Lienhard Gundelfingefs in S. 546,
so wie Jacob Welser's in S. 548, der jetzigen Apotheke „zur gol-
denen Kugel", constatiren das Haus S. 545 ganz tinwiderleglich. Ob
die verkaufende Margareth Meckenloherin eine Tochter Grünewalfs