WILHELM VON WORMS UND GRÜNEWALT,
BEEDE PLATTNER.
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Sonderlich
sein
ältester
Sohn
WEIT
des
jetzigen
Kaiser
Carls
sein
Plattner.
Der Zeit nach geht Irlanns Grünewalt dem Wilhelm von
Worms, der seine Tochter Elsbet heiratete und, wie schon sein
Namen besagt, auswärtigen Herkommens war, Voran, da Grünwalt
nach Allem geborner Bürger war und Heinrich Grünewalt schon
1396 als Giesser der Glocke zu St. Sebald, an deren Stelle die von
Conrad Gloekengiesser 1482 gegossene kam, genannt wird. Sein
Namen kommt in den Rathsbüchern seit 1464 bis 1504 in man-
nigfachen Beziehungen vor, theils wegen der Poliermühle, die sein
Vater l-Ierman und der Sohn Hanns ausserhalb der Stadt, in Fürth,
besassen, theils wegen seines Hauses am Thiergärtner Thor, theils
wegen der Mehrzahl Knechte, deren er angedingter Arbeit halben
bedurfte, theils wegen anderer Anlässe. Wenn am Samstag 20. Oct.
1464 den Grünewalten, Vater und Sohn, gesagt wurde, die ohne
eines Raths Wissen und Willen aufgerichtete Mühle zu Fürth wieder
abzuthun, doch möchten sie noch vier Wochen aber nicht länger
daselbst arbeiten lassen, so wurde doch am Mittwoch 6. Fbr. 1465
gesagt, die Arbeit, die sie mit ihren Knechten machen, sollen sie
auf derselben Mühle polieren", aber sonst keine andere Arbeit darauf
thun lassen. Wahrscheinlich starb um diese Zeit der Vater, und
der jedenfalls schon verheiratete Sohn ging damit um, sich ein
anderes, geeigneteres Haus zu kaufen oder zu bauen. Er wohnte
nämlich zuerst am Plattenmarkt S. 545 in dem später von Wilhelm
von Worms, seinem Eidam, besessenen Hause, ganz nahe am
Kirchhof, der damals noch den ganzen Raum zwischen St. Sebald
und St. Moritz einnahm. Da begab es sich, dass zwei Knaben ein-
ander rauften, die Mutter des Unterliegenden herbeieilte und ihm
Beistand leistete, und weil der andere dabei blutrünstig geworden
war, so erklärte Dr. Johann Lochner, damals Pfarrer zu St. Sebald,
der Kirchhof sei entweiht, es dürfe Niemand mehr darin begraben
werden, bevor er neugeweiht sei. Man musste also den Weihbischof
von Bamberg kommen lassen und am Samstag 28. Nov. 1472
wurde verlassen, an den Kosten der Zehrung des Weihbischofs
solle der Grünewalt ein Drittel, das Uebrige der Rath tragen. Ver-
muthlich ist dieser Sohn der nachher noch genannte Dr. Anthoni
Grünewalt. Der neue Hausbau ging nun vor sich, aber der Zim-
mermann Cunz von Berching und der Maurer Hanns Bayer wurden
im Mai 1478 jeder ein halb Jahr von der Stadt zu sein gestraft,
weil sie wider ihre Pflicht des Grünewalfs Haus hinter der Mauer
näher zu der Stadt Mauer {dann der Stadt Gesetz ist, gebaut haben.
Noch jetzt kann man sehen, dass die dortstehenden Häuser, von
S. 439 angefangen, welches aber noch nicht dem Grünewalt gehörte,
auffallend nahe an der Stadtmauer stehen. Ob der Grünwald, der
vorher Bürger hier gewesen, dem im Nov. 1478 vergönnt wurde, hier