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HELM VON WORMS UNI) GRÜNEXVALT,
BEEDE PLATTNER.
Raths Zeughaus gesehen. Dieser hat einen Bruder verlassen,
der ist nicht weniger dann er künstlich, sonderlich hat er er-
funden die messene Spindel zum Buchdrucken, dass anjetzo ein
Buchdruckergesell den Presszug mit halber Stärke thut.
Aus Heller (p. 49) mag Folgendes beigefügt werden: Hanns
Danner war der erste, der starke Maschinen mit Schrauben ohne
End für das Nürnbergische Zeughaus verfertigte, um grosses Geschütz
leicht in die Höhe und auf ihre Laveten zu bringen. Er starb,
seinem Bildnisse zu Folge, a. 1573. Sein Bruder Leonhard I)anner
erfand nicht nur die messingene Spindel zu den Buchdrucker-
Pressen, sondern auch um 1550 die Brechschraube, eine Maschine,
mit der man die grössten Gebäude zerbrach. Er zerbrach mit der-
selben 1558 zu Nürnberg eine starke Thurmmauer. Diese ehemals
in dem Zeughatise zu Nürnberg befindliche Maschine ist bei Doppel-
mayr Tafel XIII. n. 4 und 5 abgebildet. Er starb nach Doppel-
mayr, und seinem Bildniss zu Folge, 1585 in seinem 88. Jahre.
Das Bildniss hat folgende Unterschrift: Leonard Danner, Schreiner.
Natus 1497. Denatus 1585. Aetatis suae 88. Bei Doppelmayr
ist auf Tab. XIV. auch die auf ihn geprägte Medaille abgebildet,
sie hat zur Umschrift: Leonhart Danner. Aet. s. 54. A. 1561. Den
Widerspruch zwischen dem Alter auf der Medaille und dem auf
dem Kupferstich zu heben überlassen wir (sagt Heller) des Lesers
eigenem Urtheile. In Nor. Chr. Freydhöfe Gedächtn. (a. 1682)
steht (p. 2. n. 806): „I.eonhard Danners, Schreiners und Schrauben-
machers, Dorothea seiner Ehewirthin, und ihrer Erben Begräbnus
A0. 1585.
Seht an die einfältig Gestalt,
Doch sinnreichs Verstand und ward alt
Acht und achtzig Jahr hatt sein Alter,
Seine Bekannten hiesen ihn Bettler
NVar allzeit dienstwillig Jedermann
Durch sein Werk Ward bekanndt der Mann,
Darnach verlangt ihn zu sterben,
In HolTnung das ewig Leben zu erben."
WILHELM VON
WORMS UND GRÜNEWALT,
PLATTNER.
BEEDE
Diese
beiden
Meister
und
Plattner
waren
ihrer
Zeit
bei
Fürsten, Herren und den erbaren Bürgern allhier von wegen
ihrer Kunst in grossem Ansehen, sonderlich aber war Meister
Wilhelm ein sehr bescheidener Mann, der Söhn und Eidam
verliess, die nicht weniger als der Vater selbst künstlich waren.