Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

YVII 
HELM VON WORMS UNI) GRÜNEXVALT, 
BEEDE PLATTNER. 
Raths Zeughaus gesehen. Dieser hat einen Bruder verlassen, 
der ist nicht weniger dann er künstlich, sonderlich hat er er- 
funden die messene Spindel zum Buchdrucken, dass anjetzo ein 
Buchdruckergesell den Presszug mit halber Stärke thut. 
Aus Heller (p. 49) mag Folgendes beigefügt werden: Hanns 
Danner war der erste, der starke Maschinen mit Schrauben ohne 
End für das Nürnbergische Zeughaus verfertigte, um grosses Geschütz 
leicht in die Höhe und auf ihre Laveten zu bringen. Er starb, 
seinem Bildnisse zu Folge, a. 1573. Sein Bruder Leonhard I)anner 
erfand nicht nur die messingene Spindel zu den Buchdrucker- 
Pressen, sondern auch um 1550 die Brechschraube, eine Maschine, 
mit der man die grössten Gebäude zerbrach. Er zerbrach mit der- 
selben 1558 zu Nürnberg eine starke Thurmmauer. Diese ehemals 
in dem Zeughatise zu Nürnberg befindliche Maschine ist bei Doppel- 
mayr Tafel XIII. n. 4 und 5 abgebildet. Er starb nach Doppel- 
mayr, und seinem Bildniss zu Folge, 1585 in seinem 88. Jahre. 
Das Bildniss hat folgende Unterschrift: Leonard Danner, Schreiner. 
Natus 1497. Denatus 1585. Aetatis suae 88.  Bei Doppelmayr 
ist auf Tab. XIV. auch die auf ihn geprägte Medaille abgebildet, 
sie hat zur Umschrift: Leonhart Danner. Aet. s. 54. A. 1561. Den 
Widerspruch zwischen dem Alter auf der Medaille und dem auf 
dem Kupferstich zu heben überlassen wir (sagt Heller) des Lesers 
eigenem Urtheile.  In Nor. Chr. Freydhöfe Gedächtn. (a. 1682) 
steht (p. 2. n. 806): „I.eonhard Danners, Schreiners und Schrauben- 
machers, Dorothea seiner Ehewirthin, und ihrer Erben Begräbnus 
A0. 1585. 
Seht an die einfältig Gestalt, 
Doch sinnreichs Verstand und ward alt 
Acht und achtzig Jahr hatt sein Alter, 
Seine Bekannten hiesen ihn Bettler 
NVar allzeit dienstwillig Jedermann 
Durch sein Werk Ward bekanndt der Mann, 
Darnach verlangt ihn zu sterben, 
In HolTnung das ewig Leben zu erben." 
WILHELM VON 
WORMS UND GRÜNEWALT, 
PLATTNER. 
BEEDE 
Diese 
beiden 
Meister 
und 
Plattner 
waren 
ihrer 
Zeit 
bei 
Fürsten, Herren und den erbaren Bürgern allhier von wegen 
ihrer Kunst in grossem Ansehen, sonderlich aber war Meister 
Wilhelm ein sehr bescheidener Mann, der Söhn und Eidam 
verliess, die nicht weniger als der Vater selbst künstlich waren.
	        
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