ENDRES
PEGNITZER UND SE
m SOHN,
BEEDE BÜCHSENGIESSER.
wofür die Aeusserung Neudörfefs hat auch fast gelehrte Brüder
gehabt sprechen dürfte, so möchte er wol gerade so wie diese
zu schreiben sein. Da er in Urk. vom 4. Fbr. 1497 als Bruder
dieser beiden genannt wird, und der Namen des Propsts aner-
kanntermassen Behaim geschrieben wird, auch Pirkheimer in der
Epistola apologctica, die seiner Uebersetzung von Lucians Piscator
(1517 bei Frider. Peypus) vorangedruckt ist, die beiden Brüder so
schreibt, wird wol Sebald denselben Anspruch darauf haben. Er
wurde 1511 zu einem Genannten des grössern Raths gewählt und
starb am 20. März 1534. in seiner am Schiessgraben, jetzt Grübel-
strasse, befindlichen Behausung, die mehrmals erwähnt wird, ohne
dtass ihre nähere Bestimmung möglich wäre. Ebenso ist von seinen
Arbeiten nichts mehr vorhanden. Wahrscheinlich war er der oben
genannte Vormund der Barbara Arnold Mags seligen Tochter, der
1516 erwähnt wird.
ENDRES
PEGNITZER UND SEIN
BÜCHSENGIESSER.
SOHN,
BEIEDE
Was diese beede, Vater und Sohn, in dieser Stadt für
grosse Geschütz, Carthaunen, scharfe Metzen, Schlangen und
Mörser gegossen haben, Solches findet man noch zum Theil in
meiner Herren, eines erbern Raths, Zeughause, aber der meiste
Theil ist bei andern Chur- und Fürsten des heiligen Reichs,
darauf dann allemal ihre Namen zu finden. Der Vater aber ist
in seinem Alter Markgraf Albrechts Büchsengiesser worden zu
Culmbach.
Endres Pegnitzer der ältere wurde i516 Genannter, sagte am
21. April x54? sein Bürgerrecht auf und starb, nach Murr's An-
gabe, 1544.
Sein Sohn, auch Endres (Andreas) genannt, ward 1533 Ge-
nannter und starb 20. Aug. 1549. Heller berichtet einen denkwür-
digen, auch im Rathsbuch eingetragenen Unfall, der sich beim An-
schiessen (Probiren) einer von dem ältern Pegnitzer gegossenen
Büchse zutrug, folgendermassen: Im Jahr 1516 goss er für den
Rath zu Nürnberg ein grosses Geschütz, der Löw genannt, nebst
noch andern kleinen Schlangen, welche Ladislaus von Sternberg,
Kanzler in Böhmen, bei ihm bestellt hatte. Dieses Geschütz wurde
am 20. Okt. (Montag vor Ursule) vor das Thiergärtner Thor auf
den Pfäffßllblllll, auf welchem damals Linden standen (jetzt Kuh-
berg), zur Probe gebracht, wobei sich folgendes Unglück ereignete.
Als man das grosse Stück, den Löwen, zum zweiten Male geladen
hatte, so kamen mit der Kugel einige Sandkörner in den Lauf,
und da Meister Mathes, Probierer, die Kugel hinein stossen wollte,