Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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SEBASTIAN LINDENAST, KUPFE 
RSCHNIID. 
in Kraft ihres Amts das Inventari von Peter Vischers Wittib und 
Sohn forderten, sie auch derohalben vor den obersten Vormündern 
beklagten, welche dann anzeigten, dass sie von keinem lnventario 
Wissen haben, darum auch gedachte oberste Vormunde sie bede 
vor Gericht wiesen, darum auch die jetzt gedachten Vormund um 
das Inventarium klagten, worin von Gericht das am 13. Sept. er- 
lassene Urtheil gegeben wurde. Demgemäss wurde den Vormündern 
geboten, wiederum ein Inventar aufzurichten, welches hier folgt." 
Es wird genügen, nur die liegenden Güter hier einzuführen; erst- 
lich die Behausung in der Neuengasse, zwischen Sebald Wagners 
und n. Maisenbuchs Häusern gelegen, daran die Eigenschaft samt 
2 f. Stadtwährung und 6 f. Gattergeld Leonharden Tuchers ist, die 
Uebermass ist durch die geschwornen Unterkäufel Erbs und Eigens 
um 46 f. geschätzt, ferner die Erbschaft an Haus und Garten zum 
Gostenhof gelegen, daran das Eigen samt 3 f. rh. Wolfen Pömers 
seligen Geschäfts Erben ist, die Uebermass angeschlagen um 100 f. 
Folgt dann die Specification des Uebrigen, Geld, Silbergeschirr, 
Kleinote, Hausgerät, Kleider, Betten, Wehr und Waffen, Küchen- 
geschirr, Werkzeug, ausbereitete Arbeit etc., alles zusammen thut 
636 f. 8 Pfd. 6 Pfg. Geschehen Mittwoch 17. Nov. 152g. Bald 
darauf wurde in Sachen Hannsen Schongauers und Daniel Paumans, 
als Vormunde Sebastian Lindenasts Kinder gegen Sebalden Linden- 
ast, um 123 f., die ihnen der Beklagte laut ausgegangener Ver- 
schreibung schuldig sei, am Freitag nach Luciae 17. Dec. 1529 er- 
kannt, sofern sich der Beklagte mit den Klägern um die ange- 
zogene Summe zwischen heut und dem nächsten Gerichtstag nach 
den Ferien nit verträgt, so soll er als dann schuldig sein, ihnen 
dieselbe zu entrichten. Vermuthlich war es der Kaufschilling für 
das Anwesen im Gostenhof, welche Summe Sebald Lindenast der 
Gesammtmassa schuldig geworden war. Auch an Hanns Schon- 
gauers (alias Schonauers) Stelle, erscheint nach ein Paar Jahren 
ein anderer Vormund, indem am Mittwoch Galli, 16. Oct. 1532, 
Peter Eeman und Daniel Pauman, als Vormunde Sebastian Linden- 
asts seligen Kindern bekennen, dass ihnen die erbern Herren Vor- 
mund Wittib und Waisen die 68 f. 2 Pfd. g Pfg., so hinter ihnen 
gelegen und ihren Pflegkindern zuständig sind, zugestellt haben, 
darum sie in bester Form quittiren. Pauman war ein Kandelgiesser. 
Sebald Lindenast erscheint 154.2 als Goldschmid, sein Bruder Jakob 
als Gürtler, die Schwester Helena als Ehefrau des Baders Salbach. 
Die weiteren Geschicke der Lindenaste zu verfolgen dürfte über- 
flüssig sein. Nur das möge noch bemerkt werden, dass von einem Privile- 
gium, das der Kaiser ihm verliehen hätte-Neudorfer nennt Maximilian, 
und Doppelmayr schreibt es ihm gläubig nach  nichts weiter zu 
entdecken ist, als die in der Beschwerde der Goldschmide im .1. 
1526 dem Sebald beigelegte Aeusserung, er sei von kais. Majestät 
gefreiet i. e. privilegirt. Von Seiten des Raths wird aber in dem
	        
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