SEBASTIAN LINDENAST
KUPFERSCHIMID.
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werks erhielten vom Rath den Auftrag, den Meister 16511 ewegen,
er möge zu Nürnberg bleiben. Sie stellten ihm vor, welcher Nach-
theil an seiner Nahrung und anderen Dingen durch den Abzug für
ihn entstehe. Er beharrte aber auf seinem Vorhaben und erbot
sich, "das Handwerk draussen gar nit zu treiben und sich Dess zu
verschreiben". Sollte ihm jedoch etwas zum Giessen angedingt wer-
den, so wolle er dasselbe ohne Wissen und Willen (wessen?) nicht
annehmen. Werde ihm dann erlaubt, etwas zu giessen, so wolle er
es nirgend anders als Zu Nürnberg formen, giessen und ausbereiten.
Der Rath nahm diese Verschreibung von ihm an, worauf ihm
"solcher Erlaubniss ein schein zugestellt wurde". Es wurde ihm so-
dann erlaubt, "seiner bessern Nahrung willen, unentsagt seines Bur-ß
gerrechten, fünf Jahre lang zu Elichstätt und an attswentligen Enden
zu wohnen. Doch soll er nach Ablauf dieser Zeit seine häusliche Woh-
nung wieder zu Nürnberg nehmen". Ob diess geschehen, ist unbekannt.
SEBASTIAN
LINDENAST,
KUPFERSCHMID.
Dieser Lindenast hat nichts anders denn von geschlagenem
und getriebenem Kupfer gearbeitet, daraus machte er Gefäss
allerlei Manier, als wäre es von Gold oder Silber getrieben,
derhalben ihm Kaiser Maximilianus höchst löblicher Gcdiichtniss,
dass er seine Kupferarbeit vergulden und versilbern möcht,
gniidiglicl] privilegirt, welch Privilegium hernach seinem Sohn
Sebald, den er verliess, abgeschlagen wurde zu gebrauchen, und
hat an der Capellen am Markt oben an der Uhr den Kaiser,
die sieben umgehende Churfürsten, den Ehrenhold, die vier
Posauncr, die zwei Männlein so schlagen, und die andern zwei
Männlein, da das eine läutet, und das andere die Uhr um-
wendet, von Kupfer gemacht und trieben, und hab ihn darum
desto lieber zu diesen Künstlern gesetzt, da er und Peter
Vischer Rothschmid der älter, auch der vorgemelte Meister Adam
Kraft Steinmetz, gleich mit einander aufgewachsen und wie
Brüder gewesen sein, sind auch alle Feiertag in ihrem Alter
zusammen gangen, sich nit anders als wären sie Lehrjungeiu, mit-
einander geübet, welche Uebung und ihr Atifreissung noch zu
weisen ist, sind auch allemal, ohne einiges Essen und "Frinken,
freundlich und brüderlich von einander geschieden.
In der Familie der Lindenaste muss das Vergolden des_ Kupfers
und des Messings schon früh heimisch gewesen sein. Hanns Lin-
denast, ohne Zweifel derselbe, der schon am 19. Juli 1456 in