TER V
[SCHE
JÜNGERI
ROTHSCHMID.
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ältern Ursula, dann des jungen Wittwers Kunstreise nach Rom,
und hierauf sein, Hermann Vischefs, Tod zu setzen ist. Die ver-
waiste Ursula heiratete dann Paulus Behaim, des alten Hanns
Behaim Sohn, und wird nicht nur im Vertrag über das Gitter,
Sondern auch in der am 3. Aug, 1530 getroffenen, über des alten
Peter Vischers Nachlass Erbberetlung als "Ursula, Meister Paulusen
Behaims Ehewirtin, Hermann Vischers seligen Tochter, des alten
Peter Vischers Eniklein" genannt. Ueber ihr weiteres Geschick fehlt
es an näheren Nachrichten, ausser dass sie 1536 starb. (S. Anzeiger
für Kunde etc. 1873. Mai, Juni, Juli.)
PETER
VISCHER
DER
JÜNGERE,
ROTHSCHMID.
Dieser Peter, gemelts Vischers Sohn, hatte seine Lust an
Historien und Poeten zu lesen, daraus er dann mit Hilf Pan-
crazen Sehwenters viel schöner Poöterei aufriss und mit Farben
absetzt. Er war in allen Dingen nicht weniger dann obgemelter
Hermann sein Bruder geschickt und erfahren, und ist auch in
seinen besten "Tagen verschieden.
Sollt ich aber von der andern Brüder, Hanns, Jakob und
Paulus, Kunst und Verstand nach der Länge anzeigen, möcht
es zu viel seyn.
Wenn am 22. Mai 1527 verlassen wurde, den geschwornerl Mei-
stern des Rothschmitl Handwerks sei gesagt, dass sie Peter Vischers
Sohn, das Grab, so er Herzog Friedrich von Sachsen Kurfürsten
seligen gemacht, zu Meisterstück anrechnen und ihn also zu Meister
ansagen sollen, und soll dem Ilandwerk solches keinen Nachtheil
gebären oder an ihrer Ordnung Abbruch thun, kann das nur Peter
der jüngere sein. Das Grab ist wol das bei Heller p. 39- f. S. auch
Baader (Beiträge I, 25). Das Jahr 1507, in welchem Baader (Jhrb.
f. Kunstwiss. 1868. p. 244) den jüngern Peter Vischer Meister
werden lässt, kann nur ein Druckfehler sein st. 1527, oder Ver-
wechslung mit dem Vater, was jedoch kaum glaublich.
In der Bestimmung der Zeit, dass nämlich Peter Vischer der
jüngere noch vor seinem Vater starb, ist Heller p. 4.1 correct,
Indem er aus dem grossen Todtengeläut fol. 28 b- beim Jahre
1528 äfuch "Peter Vischer Rotschrnid der jüngere" eingetragen fand.
E!" helratete die zweite des schon genannten Arnold Mag Tochter,
Barbara, die am Freitag 9. Mai 1516 als seine eheliche Hausfrau
erscheint, als sie aus der Vormundschaft entlassen wird, oder, nach
danlaligßr Redeweise, ihre Vormünder, Hanns Gewandschneider und
Sebald Behaim, fläCll gestellter Rechnung, der Vormundschaft enthob.
Sie hatte ihrem Manne in schwerlich länger als dreizehnjäluriger