HERMANN VISCHER.
ROTHSCHMID.
mit Tod abging, zog er Kunst halb auf seinen eigenen Kosten
gen Rom und bracht viel künstliche Ding, die er aufgerissen
und gemacht hat, mit, Welches seinem alten Vater Wolgeiiel
und seinen Brüdern zu grosser Uebung kam. Er ist in seinen
besten Tagen bei Nachts unter einem Schlitten elendiglich und
erbärmlich umkommen.
Hierzu fügt Heller: Nachts 154.0, da er eben in Begleitung
seines vertrauten Freundes, des Malers Wolfgang Traut nach Hause
gehen wollte. Wie unrichtig dieses Jahr ist, hat man schon daraus
sehen können, dass er schon bei dem mit den Fuggern über das
Gitter geschlossenen Vertrag, also im Todesjahr des Vaters, und
wenigstens zehn Jahre vor demselben als weiland, d. h. gestorben
genannt wird. Die Vermuthungen, wodurch ihm Arbeiten zuge-
schrieben werden, die einer spätern Zeit angehören, fallen hiermit
von selbst zusammen. Dagegen mag er an dem Sebaldttsgrabmal
Heissig mitgearbeitet haben und der Apostel Bartholomäus, wie die
Sage will, von ihm allein gefertigt sein. Ueber die Art seines Todes
ist auch Neudörfer der einzige Gewäbrsmann.
Schon am Freitag 18. Nov. 1513 kommt dieser Hermann
Vischer als mit Ursula, Arnold Mags hinterlassner Tochter, veiß
heiratet vor. Dieser Arnold Mag war ein im Dienste eines Nieder-
länder Hauses, der Gesellschaft Fuchsjäger in Gent, als Faetor in
Nürnberg anwesender, und allmählig hier ins Burgerrecht einge-
tretener nicht tinvermöglicher Kaufmann, der sich 1495 ein Haus
am Sand, in welcher Gegend auch Peter Vischer gewohnt hatte,
kaufte und noch vor dem Verkauf desselben Hauses, wobei seine
Tochter Ursula, als Hermann Vischefs Ehefrau, genannt wird, ge-
storben war. Vielleicht mag naehbarliche Kinderfreundschaft zur
nachherigen ehelichen Verbindung veranlasst haben. Hermann Vi-
scher kaufte dann ein Haus auf Lorenzer Seite, dem sogenannten
Steig, jetzt Kornmarkt oder Schrannenplatz oder auch Hopfenmarkr
genannt, das man vielleicht als L. 980 bezeichnen darf. Es war
von den Relicten des Steinmetzen Jakob Grimm, der die erste
steinerne Brücke (1457) zu Nürnberg und den Chor in St. Loren-
zenkirche gebaut hatte, an Hanns Rot, Eidam des jüngern Hanns
Behaim, des Landbaumeisters (1512) verkauft worden und ging durch
Kauf an Hermann Vischer über, so dass die Urkunde am z, Jan.
1516 ausgefertigt wurde, die eigentliche Besitzergreifung wol schon
in 1515 fällt. Aber schon am 11. Fbr. 1517 erscheint Ursula,
Hermann Vischer's nachgelassene Tochter, unter Vormundschaft
Peter Vischer's des ältern, ihres väterlichen Anherrn, und Jakob
Ammans, des Stadtschreiners, so dass in die kurze Zeit von wenig
mehr als einem Jahr der Tod der beiden Eltern, und zwar, vor-
ausgesetzt dass Neudörfer hier correct ist, zuerst der Tod der