Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

ERMANN VISCHER, 
ROTHSCHMID. 
Ehewirt, alle des alten Peter Vischers seligen Söhne, Schnur, 
Tochter und Tochtermann. 2. Barbara, weiland Peter Vischers des 
jüngern, des alten Peter Vischers Sohns, verlassne Wittib, mit ihren 
fünf unmündigen Kindern und derselben Vormündern, 3. _Ursula 
Vischerin, weiland Herman Vischers verlassene Tochter, ietzund 
Paulus Behaims Ehefrau, und ihr Mann. Dass die beiden ältesten 
Söhne, Herman, wie der Anherr, und Peter, wie der Vater, geheissen, 
schon todt waren, ist hieraus zu sehen. (Im Wortlaut abgedruckt 
ist diese Urkunde im Anzeig. f. Kde. etc. 1870. Fbr.) Die Mutter 
der Kinder, Margareth, war 1522 gestorben, nach Allem hatte aber 
der alte Meister noch einmal geheiratet, von welcher Wittib bei 
diesem Anlass keine Rede sein konnte. 
Das Gitter war zwar zum grössern Theile vollendet, doch 
fehlte noch Manches, das Hanns Vischer, der älteste der noch le- 
benden Söhne, nachträglich fertigte, und 1540 an den Rath, der 
sich es zu übernehmen entschlossen hatte, übergab, wofür er im 
Ganzen 1845 f. rh. bekam. Es wurde am westlichen Ende des 
grossen Rathhaussales aufgestellt und diente dazu, den Raum in 
dem das Stadtgericht gehalten wurde, abzugrenzen. Aus Verordnungen, 
die den Tanz auf dem Rathhause betreffen, geht hervor, dass der- 
selbe Raum schon vorher auch abgegrenzt gewesen war. Hier blieb 
es bis zum Dec. 1806. Noch jetzt ist der Platz, wo es stand, durch 
die zwei von dem Bildhauer Sebald Beck gemachten in der Wand 
stehenden Säulen, in die es eingefügt wurde, erkennbar. Es wog 
225 Centner 23 Pfd. Bei der Versteigerung kaufte der Kaufmann 
Fränkel in Fürth den Centner um 53 f. 32 kr., das Ganze um 
12.057 f. 18 kr., üherliess es aber um einen Profit von 1000 f. an 
den Katifmatin Schnell in Nürnberg. Von diesem soll es nach Lyon 
verkauft worden sein, neuerdings angestellte Nachforschungen sind 
bis jetzt erfolglos geblieben. Die Verhandlungen mit Hanns Vischer 
gibt Soden in seinen Beiträgen etc. 1853 p. 362 in der An- 
merkung, das Wesentlichste derselben wiedcrholend und bis auf den 
Verkauf von 1806 verfolgend. Jos. Baader im ersten Heft der Beitr. 
z. Kunstgesch. 1860 p. 25 lf. 
Von den Söhnen scheint sich Hanns noch einige Zeit im Be- 
sitz des väterlichen Hauses erhalten zu haben, Jacob, jedenfalls der 
unbedeutendste, verschwindet sofort, Paulus ging nach Mainz, wo er 
in kurzer Zeit starb. Von den beiden ältesten soll nun geredet 
werden. 
HERMANN 
VISCHER, 
ROTHSCHMID. 
Dieser Hermann ist des berühmten Peter Vischers ältester 
SOhH und mit GiCSSßn, Reissen, Masswerken und Conterfeien 
wie der Vater fast küpstlich gewesen, Als ihm seine Hausfrau
	        
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