ERMANN VISCHER,
ROTHSCHMID.
Ehewirt, alle des alten Peter Vischers seligen Söhne, Schnur,
Tochter und Tochtermann. 2. Barbara, weiland Peter Vischers des
jüngern, des alten Peter Vischers Sohns, verlassne Wittib, mit ihren
fünf unmündigen Kindern und derselben Vormündern, 3. _Ursula
Vischerin, weiland Herman Vischers verlassene Tochter, ietzund
Paulus Behaims Ehefrau, und ihr Mann. Dass die beiden ältesten
Söhne, Herman, wie der Anherr, und Peter, wie der Vater, geheissen,
schon todt waren, ist hieraus zu sehen. (Im Wortlaut abgedruckt
ist diese Urkunde im Anzeig. f. Kde. etc. 1870. Fbr.) Die Mutter
der Kinder, Margareth, war 1522 gestorben, nach Allem hatte aber
der alte Meister noch einmal geheiratet, von welcher Wittib bei
diesem Anlass keine Rede sein konnte.
Das Gitter war zwar zum grössern Theile vollendet, doch
fehlte noch Manches, das Hanns Vischer, der älteste der noch le-
benden Söhne, nachträglich fertigte, und 1540 an den Rath, der
sich es zu übernehmen entschlossen hatte, übergab, wofür er im
Ganzen 1845 f. rh. bekam. Es wurde am westlichen Ende des
grossen Rathhaussales aufgestellt und diente dazu, den Raum in
dem das Stadtgericht gehalten wurde, abzugrenzen. Aus Verordnungen,
die den Tanz auf dem Rathhause betreffen, geht hervor, dass der-
selbe Raum schon vorher auch abgegrenzt gewesen war. Hier blieb
es bis zum Dec. 1806. Noch jetzt ist der Platz, wo es stand, durch
die zwei von dem Bildhauer Sebald Beck gemachten in der Wand
stehenden Säulen, in die es eingefügt wurde, erkennbar. Es wog
225 Centner 23 Pfd. Bei der Versteigerung kaufte der Kaufmann
Fränkel in Fürth den Centner um 53 f. 32 kr., das Ganze um
12.057 f. 18 kr., üherliess es aber um einen Profit von 1000 f. an
den Katifmatin Schnell in Nürnberg. Von diesem soll es nach Lyon
verkauft worden sein, neuerdings angestellte Nachforschungen sind
bis jetzt erfolglos geblieben. Die Verhandlungen mit Hanns Vischer
gibt Soden in seinen Beiträgen etc. 1853 p. 362 in der An-
merkung, das Wesentlichste derselben wiedcrholend und bis auf den
Verkauf von 1806 verfolgend. Jos. Baader im ersten Heft der Beitr.
z. Kunstgesch. 1860 p. 25 lf.
Von den Söhnen scheint sich Hanns noch einige Zeit im Be-
sitz des väterlichen Hauses erhalten zu haben, Jacob, jedenfalls der
unbedeutendste, verschwindet sofort, Paulus ging nach Mainz, wo er
in kurzer Zeit starb. Von den beiden ältesten soll nun geredet
werden.
HERMANN
VISCHER,
ROTHSCHMID.
Dieser Hermann ist des berühmten Peter Vischers ältester
SOhH und mit GiCSSßn, Reissen, Masswerken und Conterfeien
wie der Vater fast küpstlich gewesen, Als ihm seine Hausfrau