durch den er in den Besitz eines gehörigen Raumes zu einer Giess-
hütte gelangte, in unmittelbarer Beziehung zu der Unternehmung
dieses denkwürdigen Werkes gestanden haben. Indessen wurde er
schon am 26. Juli 1505, an Adam Behalters Statt zum Hauptmann
im Barfüsserviertel bestellt, wohnte also damals schon am Katha-
rinagraben.
Es ist eine bekannte Sache, dass an der Förderung der Kunst-
thätigkeit der Rath sich in der Regel gar nicht betheiligte oder
allenfalls nur wie es ein Einzelner zu thun pflegt, und dass die
grossen Kunstwerke, welche die Stadt noch zur Zeit besitzt und
womit die Kirchen geschmückt sind, aus Privatmitteln hervorge-
gangen sind, so das Sacramentsgehäuse zu St. Lorenzen von den Im-
hofen, der englische (iruss ebendaselbst von den Tuchern, die schönen
Glasgemälde der Kirchen von den einzelnen Geschlechtern, die durch
ihre darin angebrachten Wappen das (ledächtniss ihres Geschlechts
erhalten wollten, gestiftet worden sind. Dass der Rath in einzelnen
Füllen, wo die Commune selbst in Anspruch genommen werden
musste, z. B. bei Ausbesserung und Bemalung des Schönen Brunnens,
auch das Seinige that, kann und darf nicht geleugnet werden, aber
im Allgemeinen ist das Gesagte als Regel festzuhalten. Gingen ja
selbst die kirchlichen Bauten nicht aus dem Stadtvermögen, der
Losungsttibe, hervor, sondern aus dem Kirchenvermögen, das durch
einen Kirchenptleger und einen Kirchenmeister, von denen der
erstere stets einer des Raths war, der andere auch tius nicht raths-
fähigen aber ehrbaren Geschlechtern, genommen wurde, verwaltet
ward. Am meisten ist unter diesen Sebald Schreier bekannt, der
von 14.84. bis 1503 das liirchenmeisteramt zu St. Sebald bekleidete
und durch ein grosses, theils ererbtes, theils erheiratetes Vermögen,
kinderlos wie er war, seiner Neigung, sich an öffentlichen im
Interesse der Religion, der Wissenschaft, der Kunst angeregten
Schöpfungen mitwirkend zu betheiligen, ein Genüge thun konnte.
Seiner Mitwirkung an Dr. Hartmann Schedel's Weltchronik ist die
Förderung dieses denkwürdigen Werkes zuzuschreiben, der Bau des
Lazareths zu St. Sebastian war bis 1509 seiner Leitung übertragen,
bei der Besprechung über das Uhrwerk an der lirauenlgirche wird
er genannt, das Grabmal an St. Sebaldscbor trägt vorzugsweise
seinen Namen, und Conrad Celtis hat ihn in einer eigenen Ode
gefeiert. So war es natürlich, wenn er auch unter denen genannt
wird, welche für die Ausführung eines schon vor Jahren angeregten
Grabdenkmals für den Schutzheiligen der Stadt, St. Sebald, zusam-
mentraten. Man ist über diese Sache blos auf private Quellen, die
aus den Aufzeichnungen von Laien sozusagen stammen, beschränkt
und muss sich wol hüten, über das Thatsächliche und Wirkliche
hinaus selbst erfundenen und ausgeheckten Möglichkeiten Raum zu
geben, denn eine amtliche Aufzeichnung liegt durchaus nicht vor.
Wahrscheinlich hatte man schon 14.88 den (Bedanken zu
Quellenschriften f. Kunstgesch. X. 4