PETER VISCHER DER ÄLTER,
ROTHSCHMID.
danck vnd willigem dinsten erpüttig pin zu verdienen, vnd darauff
das er noch von meinentwegen Innen het, das alles vnd yedes nichs
ausgenumen mir In meinem gewalt vberantwort vnd eingeben hat,
also das er nichtzigt mer Innen hat, mir zustendig, dar vmb sag
Ich In vnd sein erben für mich vnd allemein erben vnd vmb alle
sach quidt ledig vnd loss vnd zu vrkund gib Ich ym disen brierf
mit meiner aygen HantschriiTt geschriben vnter meinem petschir
versigelt, vnd darnach hab Ich mit fleyss gebetten die erbern Sebolt
ketzel vnd Jorg köpel, das sie Ir aygen Insigel zu zeugnuss auch
auf getruckt haben doch In vnd Iren erben on schaden. der geben
ist am nechsten Suntag nach Sant Martins tag von Cristj vnsers
Hern gcburt vierzehenhundert vnd Im drewvndneuntzigisten Jare
gezelt." Der Brief ist auf Papier mit einer sehr leserlichen und
saubern Hand geschrieben und die drei mit Oblaten aufgedruckten
Siegel sind wol erhalten, von denen das Kötzlische und das Köpp-
lische wol in jedem Nürnberger Wappenbuch zu finden, das Pet-
schier Peter Visehefs aber zwei übereinander gelegte P und V zeigt
Dieser Brief, den wie auch einen zweiten vom Jahr 14.96 das
Freiherrl. von Harsdoriische Familienarchiv zu Nürnberg bewahrt,
kann zwar in der Frage über den Namen der Frau, da sie nicht
genannt ist, nichts entscheiden, aber ausserdem, dass er ein schla-
gcnder Gegenbeweis von dem Irrwahn ist, die Nürnberger Künstler
jener Zeit seien Lesens und Schreibens unkundig gewesen, zeigt
er, dass Peter Vischer damals Wittwer war, und dass er nun erst
diejenige Margareth kann geheiratet haben, mit der verehlicht er
c. 1506 das Haus auf Lorenzer Seite kaufte, und die er a. 1522
auf dem neuen Kirchhof beerdigen liess.
Ueber den Anlass zu Peter Vischer's Abwesenheit von seinem
Häiuslichen ist nichts bekannt, eben so wenig beim J. 1496. Man
muss annehmen, dass er ganz vereinsamt und Wittwer war, da er
all sein Hab und Gut einem ihm doch verhältnissmässig fernste-
henden Manne übergab, was bei der zweiten Abwesenheit eben so
wie bei der ersten der Fall war. Peter Harsdorffer, hier der jün-
gere genannt, bei Biedermann auf Tab. 149. Peter H. III, starb 1538.
In erster Ehe war er mit Barbara Gartnerin, Wittwe von Lucas
Kempnater, die 150i starb, verheiratet, und da ihr das Haus
S. 886 hinter dem Rathhaus gehört hatte, so begreift sich einiger--
massen, wie als Zeugen nicht allzu fernwohnende Personen beige-
zogen wurden. Die Kötzel wohnten in den damals noch vereinigten
Häusern S. 7 und 8 und Jorg Köppel in dem zu den anerkannten
Trinkstuben gerechneten S. 878. Die plausibelste Ursache für Peter
Vischers Entfernung von seinem Hause möchten Geschäfte sein,
denen er auswärts nachgehen musste, und da er keine Vertrauens-
person zu Hause besass, wendete er sich an einen Freund und
zwar an Peter Harsdorffer den jüngern. Ist es erlaubt, weiter zu
folgern, so war er, da dies Verhältniss auch 1496 entweder wieder