PETER VIS CHER DER
TER,
ROTHSCHMID.
achtetes Kunstwerk von seiner Hand bekannt und näher besprochen
worden und Heller (1822), dann Lepsius, der Verfasser des vierten
Heftes der Nürnbergischen Künstler (1829), haben diese Kenntnisse
bedeutend erweitert, Döbner (in Meiningen) hat Peter Vischer mit
ganz vorzüglicher Liebe erfasst und dem "Vernehmen nach ist von
dem bedeutendsten Kunstschriftsteller der Renaissance eine Peter
Vischer eben so behandelnde Arbeit zu erwarten, wie das Werk
über Adam Kraft durch Professor Wanderer. Es liegt aber in der
Natur der bürgerlichen Verhältnisse des kleinen Mittelstandes, dem
diese als Künstler anzusehenden Handwerker alle angehören, dass
ihr Haus und Familienleben sich der Beachtung nicht sowol absichtlich
entzieht, als vielmehr einfach nicht beachtet wird. S0 geschieht
es, dass die Sage sich dann und wann desselben bemächtigt, wie
man das mit Kraft's Magdalena-Eva hat sehen können, und wie das
auch bei Veit Stoss und Andern der Fall gewesen ist. Peter Vischcr
war gCWlSSCTIDRSSCH glücklicher als die eben genannten, indem über
seine häuslichen Verhältnisse, mit Ausnahme, dass seine 5 Söhne
bekannt waren, eine fast gänzliche Unwissenheit herrschte, so dass
weder Heller noch Lepsius etwas Näheres über seine Eltern beizu-
bringen im Stande waren. Einen Schritt weiter that der um Nürn-
bergs Specialgeschichte wolverdiente Dr. Mayer, kgl. Archivsecretär
dahier, indem er in dem Aufsatz: der Rothschmid Peter Vischer der
ältere etc., in Nürnbergs Sitten und Gebräuche, Abtheil. z. Heft 1.
1835. 4. pag. 29 l-f. abgedruckt, zuerst den Vater als Herman Vischer
Rothschmidt namhaft machte, der a. 1453 das Bürgerrecht erkaufte und
1487 starb. Mayer verfolgt hierauf die künstlerische Thätigkeit des
Vaters und dann des 1489 zum Meister, nachdem ihm schon am
24.. Jan. 1488 vergönnt war, sein Meisterstück zu nuacheiu, mit
vierteljähriger Frist zugelassenen Sohnes Peter bis zum J. 1506 und
1507, in welchem letztern Jahre der Beschluss wegen des Sebalds
Grabmals gefasst wurde. Eine Fortsetzung ist nie erfolgt.
Eine Ergänzung dieser Familiennotizen ist folgende: Am
Dinstag 29. Jan. 1488 erklärte Anna, Herman Vischers des Roth-
schmids verlassene Wittwe, dass ihre Stief- und rechte Kinder (be-
ziehungsweise der letzteren Vormünder) ihr für ihre Ansprüche
29 f. rh. ausgezahlt haben, womit sie wolbegnügt ist und sich aller
weiteren Ansprüche begiebt, ausgenommen desjenigen, was von Erb-
fällen ihrer eigenen Kinder ihr zustehen würde. Zeugen waren dabei:
Niklas Köler, Endres von Watt und Sebald Schreier. Am Mittwoch
30. Jan. erklärten hierauf Peter Vischer, Rothschmid,_und Martha,
Peter Mülichs eheliche Wirtin, an einem, Hanns Gerstner und
Hanns Gutbier, als Vormunde Bartholomes, Hännsleins und Ender-
leins, Herman Vischers seligen Kinder mit seiner letzten (zweiten)
Wirtin geboren, ihnen von den Obersten Vormunden dazu gesetzt,
am andern Theil, dass sie sich über den ganzen Nachlass Herman
Vischers seligen dahin geeinigt und vertragen haben, dass Peter