ADAM KRAFT, STEINMETZ.
einem Raufhandel mit andern Schlössern, worunter der als Erfinder
der sog. Nürnberger Eier bekannte Peter Hcnlein am meisten be-
theiligt erscheint, erschlagen worden war, gegen die Thäter klag-
bar auftrat.
Eine gleiche Bewandtniss bezüglich der Lebensstellung hat es
auch mit Heinrich Marschalk, der, wo sich sein Name findet, dem
Handwerkstande angehört haben muss. Ein Hanns Marschalk wird
1549 ausdrücklich als Rothschmid bezeichnet. Ohne Zweifel ist er
identisch mit dem in der Schuldverschreibung gegen Peter Imhof
von 1505 genannten. Und da die Wittwe Adam Kraffs Barbara
hiess, so wird es wol nicht zu gewagt erscheinen, auch in dem
Meister Adam, der in diesem Brief von 1506 genannt ist, denselben
zu finden, dem die unter seinem Namen bekannten Kunstwerke
zugeschrieben werden. Die Erwähnung eines Mannes nur mit seinem
Taufnannen und dem vorangesetzten Titel Meister oder nach Um-
ständen Doctor ist gewöhnlich genug, um nicht im geringsten auf-
zufallen. Immerhin kann Meister Adam auch ein anderer sein,
als Kraft.
4. Am Mittwoch 10. Jan. 1509 erschien Philipp Meisenheimer,
als vollmächtiger Anwalt Peter lmhofs in Gericht und brachte vor:
Meister Adam Kraft der Steinmetz habe sich zu einer Schuld von
310 f. bekannt und ihm desshalb seine Behausung auf St. Jacobs
Steig, in der Neuen Gasse, zwischen Conzen Hagen, Zimmermanns,
und Hannsen Paurn, Bierbräuen, Hätisern gelegen, zu [lnterpfand
eingesetzt, nachdem aber Adam Kraft Todes verschieden, und er
seiner Summe nicht entrichtet sei, wäre seine Bitte, seinem Theil
zu gemelter Behausung, als seinem Unterpfand, mit Execution zu
verhelfen, er habe auch dazu Barbara, gemeltes Adam Krafts
seligen Wittib, verkünden lassen, ob sie etwas dawider vorzubringen
habe, dass sie das thäte. Darauf erschien sie in Gericht und brachte
durch ihren Anwalt, Jakob Kopfmger, Procurator, vor: Sie wolle
dem Peter Imhof an der Behausung um seine Summe, der Ver-
pfändung halb, keine Verhinderung noch Eintrag thun, sondern er-
gehen lassen, was Recht sei. Auf dieses bat Peter Imhofs Anwalt
wieder wie vorher, seinem Theil zu der Behausung mit Execution
zu verhelfen, was auch mit Urtel und Recht erkannt wurde. Darauf
liess der Anwalt durch Sigmund Huber, den geschwornen Fron-
boten am Plinztag (31. Mai) 150g einen Span aus der Behausung
schneiden und sie als ein entspänt Gut öffentlich in Gericht auf-
bieten und 14 Tage lang halten, und nach Verlauf dieser Zeit gab
des Klägers Anwalt dieses entspänt Gut Ulrichen Trollung, dem
geschwornen Unterkäufel Erbs und Eigens am Samstag 16. Juni
um die Hauptsumme, auch die Gerichtskosten und Schäden, zu
kaufen, nachdem sonst Niemand darum gekauft hatte, doch wenn
dem gernelten Peter Imhof daran etwas abgehe, solle ihm seine
Forderung gegen andere Adam Krafts I-lab und Güter vorbehalten