ADAM KRAFT
STEINMETZ.
einem Gemälde, als seinem Vorbild, arbeitete, und es wäre wol
möglich, dass dieses von Michel Wolgemut angefertigt war, der
auch sonst mit Sebald Schreier in nahem Verkehr stand.
2. Vertrag mit Peter Imhof d. ält. Meister Adam Kraft be-
kennt, dass er Peter Imhof dem ältern 310 f. schuldig ist, wiewol
er ihm die Freundschaft gethan hat, solches in Fristen zu nehmen,
nemlich in einem Jahr oder sobald des Marschalks Arbeit ausge-
macht wird, auf das wenigste 100 f. bar zu bezahlen und darnach
allemal jedes Jahr 25 f., auch soll gedachter Meister Adam dem
Peter Imhof schuldig sein, die steinerne Stiege und andere Arbeit,
die er ihm versprochen habe, auf die Fasten oder Wettertage
schierst, anders und gar auszumachen. Was ihm dann iiberschösse
an seinem Lohn, soll Peter Imhof innen behalten an der Summa.
Und zu mehrer Vergewissung dieser Schuld hat Meister Adam seine
Behausung, die da in der Neuen Gasse genannt auf St. Jakobs
Steig liegt, wie man von Zwölf Brüdern gen St. Jakob geht, darin
er jetzt wohnt, zwischen Conzen Hagens Zimmermanns und Hannsen
Pauern des Bierbräuen Häusern gelegen, zum Unterpfand gesetzt,
mit Verwilligting Martin Preglers als Eigenherrn. Als gebetene
Zeugen zu dieser am Montag 25. Aug. 1505 ausgestellten Schuld-
verschreibung sind Hanns Kneussel und Hanns Reich beigeschrieben.
S0 genau auch das Haus bezeichnet ist, so schwer ist doch
die Bestimmung desselben, abgesehen davon, dass die Neudörferische
Bezeichnung gar nicht passt. Denn die Neue Gasse ist identisch
mit der alten Apothekergasse oder der jetzigen Karthäusergasse
und diese ist wieder ganz verschieden vom Steig, dem jetzigen
Kornmarkt oder Schrannenplatz. Auch der Marschalk und seine
Arbeit gehören noch zur Zeit unter die Unauflösbarkeiten, unstreitig
aber gehört dieser Namen einem hiesigen Bürger an, nicht einem
Adelsgeschlecht, etwa den Marschalken von Ebnet oder sonst einem.
Zu letzterer Vermuthung veranlasst eine, einen Meister Adam be-
trelTentie Urkunde vorn folgenden Jahre, worin ein Marschalk als
Bürge erscheint.
3. Am Donnerstag 24. Sept. 1506 erklärt Barbara Keglin,
dass ihr Barbara, Meister Adams ehliche Wirtin, 20 f. rh. von
wegen eines Kindleins, dass sie in vergangner Zeit mit benanntem
Meister Adam erzeugt und überkommen, für ihre Anforderung,
die sie desshalb zu ihm gehabt, ausgerichtet und bezahlt habe, so
dass sie dasselbe Kindlein erziehen und hinbringen soll; sie sagt
darum den benannten Meister Adam, seine Wirtin und ihre Erben,
auch Meister Melchior Glaser und Heinrich Marschalk, die für dieses
Geld gegen sie Bürge geworden waren, in der besten Form ledig
und los. Als Zeugen waren zugegen Jorg von Thill, Lienhart Rumel
und Veit Wolltenstein. Diese drei sind in der Stadt-Geschichte
Nürnbergs wolbckannte Personen, Melchior Glaser war Stadtschlosser,
der, als sein Bruder Clemens in der Nacht vom 8. Sept. 1514 in