ADAM KRAFT, s"
"EINMETZ.
der 14.91 von seinem Schwäher Hanns Reich das Haus käuflich
übernahm. Die sieben Fälle Christi, die sogenannten Stationen, sind
bereits besprochen, sie sind mehrmals abgebildet. Ueber den Oel-
berg in der Carthause, der seit Jahren (1820) an dieselbe Stelle
auf der Veste, wo schon früher ein solcher, im Laufe der Zeit zu
einem unförmlichen Steinhaufen, Folge der Witterung und der
menschlichen Rohheit, gewordener, gewesen war, gesetzt und durch
ein Gitter geschützt worden ist, kann die Gegenwart das Urtheil,
schön nicht mehr aussprechen, vielleicht ist er nicht von Kraft's
Arbeit oder schon früher durch irgend einen Stümper geliickt und
so zu sagen ausgebessert worden. Ueber die aus den Kreuzgängeil
der beiden Klöster, zu St. Aegidien und zu den Augustinern, in
die Tetzelcapelle bei St. Aegidien und in die Frauenkirche ge-
brachten Kunstwerke berichtet Wanderer ausführlich, so wie auch
über das kleine Hochrundbild über der Thüre an der sogen. Herren-
oder der kleinen Wage, das noch jetzt eine Freude aller Beschau-
enden ist. Es zeugt von der Hast, in der die Neudörferischen Nach-
richten niedergeschrieben sind, dass er gerade dieses aufzuzeichnen
unterlassen hat.
1. Vertrag wegen des Schreier-Landauerischen Grabmals. Am
Samstag 11. Sept. 1490 bekennt Adam Kraft, dass Sebald Schreier
und Matthäus Landauer, bei ihm angedingt haben, die Figur des
Gemähls bei ihren Begräbnissen hinten am Chor bei St. Sebald in
Mauerwerk zu bringen. Erstlich, soll er guten ganzen und „un-
wetteressigen" Stein zu Vach oder anderswo dazu bestellen und
brechen lassen, doch was derselbe zu brechen kostet, sollen Schreier
tmd Landauer bezahlen und ihn dann mit der Fuhr herein schaffen
lassen, dahin wo er arbeiten will, er soll auch die Arbeit auf das
förderlichste anfangen, auch darob bleiben und sie auf ihr Angeben
nach dem besten ausmachen, und wenn sie fertig ist, auf sein eigen
Wagniss und Kosten an dem gerneldten Ort aufmachen. Wenn das
geschehen, soll er seine Forderung für die Arbeit thun, doch dass
sie nicht über 160 f. antreffe. Schreier und Landauer wollen ihm
ein ehrlich Gebot dagegen thun, und können sie sich nicht ver-
einen, so sollen sie einen oder zwei dazu nehmen, und wenn diese
sich nicht entscheiden können, so sollen die zwei den dritten oder
die vier den fünften dazu nehmen, und was durch diese gesprochen
wird, dabei soll es bleiben. Wenn Kraft in mittler Zeit Geld zur
Zehrung in seinem Hause brauche, sollen ihm Schreier und Lan-
dauer dasselbe geben, doch soll dieses Zehrgeld nicht über 50 oder
60 f. betragen. Gebetene Zeugen dieses Vertrags waren Martin
Haller und Endres von WVatt. Hierauf sagen am Montag 7. Mai
1492 Adam Kraft und Sebald Schreier nebst Matthäus Landauer
mit Zeugniss Endres Harsdorlfers und Hannsen Hallers, Jorgen
Hallefs seligen Sohns einander gegenseitig quitt ledig und los, ein
Beweis, dass die Arbeit beendigt war. Man sieht, dass Kraft nach