HANNS BEHATM STEINMETZ
R JÜNGER GENANNT.
und da auch des kaufenden Hanns Behaim einer Sohn, Matthias
genannt, die sogenannte gelehrte Laufbahn einschlug, bei St. 1.0-
renzen 1519 seine erste Messe sang und 1521 daselbst eine Pfründe
bekam, so hatte Dr. Christoph Scheurl allerdings nicht unrecht,
wenn er in seinem Nekrolog auf den Propst Anton Kress seines
schon designirten Nachfolgers Georg Behaim Familie wegen der in
ihr vorherrschenden gelehrten Bestrebung so hervorhoh, dass der
Rath darin eine Beleidigung für sich und die Seinen erblickte, ihm
einen Verweis ertheilte und die Schrift zu unterdrücken suchte.
Hanns Behaim mag wol jünger als sein verstorbener Bruder Lorenz
gewesen seyn, der lauter erwachsene Kinder hinterlassen hatte,
auch trat er erst 14.06 das Meisterrecht an, aber ohne Zweifel
war er, der Sitte gernäss, schon verheiratet, und zwar mit einer
Tochter des ältern Andreas Pegnitzer. Am 2. Mai 1503 wurde
er, gemeiner Stadt Werkmeister, als Anschicker in der Peunt be-
stellt. (Baader 2, 15). Genannter des grössern Raths wurde er 1520.
Ausser dem schon genannten Matthias, von dem weiter nichts als
was schon gesagt ist, sich angeben lässt, hatte er noch zwei Söhne,
Hanns, den einzelne Handschriften Neudörfefs seinen Vetter nennen,
und Paulus. Von beiden wird nun besonders geredet. Dazu eine
Tochter Katharina, die Conrad Rudolf, den sogenannten Röhren-
cunz, heiratete, eine zweite, Barbara, hatte zuerst den Hanns
Wut, dann den Jorg Ptymss zum Manne, der 1542 die "Gol-
dene Gans" auf fünf Jahre in Pacht nahm. Eine dritte Tochter
hatte Hannsen Mugenhofer zum Manne, aus welcher Ehe 1526
nach beider Eltern Tod eine Tochter Katharina am Leben war,
welche von ihrem Grossvater mit 200 f. Heiratsgut dem jüngern
Andreas Pegnitzer zur Ehe gegeben wurde.
HANNS
BEHAIM
STEINM ETZ
DER
JÜNGER
GENANNT.
Eil
Dieser Hanns Behaim ist des jetztgenannten Behaims Vetter
und ausserhalb der Stadt mit seinen Bauen fast berühmt, son-
derlich aber bei den Pfälzischen Chur- und Fürsten angenehm
gewest; hat auch die Befestigung der Canzlei-Zwinger gebauet,
dazu er die Steine vom gewaltigen Wasserthurm daselbst ab-
hieb und versetzt, ward einer ziemlichen Burgersnahrtlng und
kaufte von einem erbarn Rath die Weiher bei Pillenreut.
Heller nennt ihn, ohne der "Variante Vetter zu gedenken,
Sohn des vorigen. Auch gibt er auf das Zeugniss eines Porträts
sein Todesjahr als 1563 an, was mit Rotlfs Genannten-Buch, das
1535 angibt, in Widerspruch ist. Letzteres wird aber durch ein
auf dem kön. Archiv befindliches Genannten-Buch als richtig bestä-
tigt und der Todestag als 13. Juni 1535 festgestellt. Er war 1520,