Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

HANNS BEHAIM DER 
ÄLTER  
STEINMETZ AUF 
DER PEUNT. 
Schranken zu halten und seinen Lauf von hemmenden Gegenständen 
und Anschwemmungen zu befreien u. s. w., seinem Gutachten unter- 
stellt wurden, das er nicht blos mündlich, sondern auch schriftlich 
abzugeben hatte, 50 lastete allerdings viel auf ihm, wenngleich 
Hanns Behaim der jüngere, sein Sohn, als Landbaumeister, welches 
Amt er 1518 aufgab, für auswärtige Bauten zu sorgen hatte. Wie 
aber der alte Hanns Behaim auch an andern Orten, wozu natürlich 
der Rath zu Nürnberg um Genehmigung angegangen werden musste, 
in Anspruch genommen wurde, dafür hat Jos. Heller aus den Jahren 
1516 und 1518 in drei Rechnungsauszügen, welche Ehrungen, die 
man zu Bamberg ihm, Hannsen Behaim, dem Baumeister, oder 
auch Stadtmeister, von Nürnberg für seinen Rath beim Bau der 
Seesbrücke zukommen liess, enthalten in den Beiträgen c. p. 14. 15., 
Beweise beigebracht, mehr noch Jos. Baader in den Beitr. 2, 15 ff. 
Um dieser vielfachen Thätigkeit willen hatte er schon 1514 an den 
Rath bringen lassen, „wie ihm das Hin und wiederlaufen zu der 
Stadt Gebäuen und Geschäften, womit er täglich belästigt sei, Das 
aller Ende zu besuchen und zu besichtigen, zu viel seyn wolle und 
er zu Fuss Das in die Länge nicht aushalten könne, darum er 
verursacht sei zu längerer Aufrechthaltung und Fristung seiner 
Gesundheit ein Pferdlein zu halten, und wenn ihm auch dessen 
keine Vergütung geschehe, so wolle er doch Das auf seinen eigenen 
Kosten thun". Auf dieses Anbringen, das Jakob Muffel, damals 
älterer Burgermeister sich aneignete, wurde am Montag 26. Juni 
„in Betracht seiner getreuen Dienste, Vernunft und Geschicklich- 
keit, und damit er seinen Aemtern desto länger verstehe, ertheilt 
und ihm, Meister Hannsen zugesagt, so lang er in seinem Amt 
seyn und ein Pferdlein zu seines Leibs Bedürfniss halten werde, 
soll und wolle man ihm zu Ergötzung desselben alle Jahr aus der 
Losungstube 25 f. rh. reichen". (Baader Beitr. 2, 16). Er starb im 
Herbst 1538. 
Von seinen Lebensverhältnissen ist nur wenig bekannt. Sohn 
eines gleichnamigen Vaters und dessen Ehefrau Alheid (Adelheid) 
und Bruder eines nebst seiner Frau Elsbeth 1497 schon gestor- 
benen Lorenz Behaim, wird er in einer Urkunde vom Samstag 
4.. Februar 1497 genannt, als die Kinder dieses Lorenz ein Eigen, 
das sein Bruder mit ihm gemeinsam besessen, käuflich an ihn ab- 
traten. Diese Verkäufer waren Georg Behaim, damals Magister, 
nachher Doctor, und von 1513 bis 1521 Propst zu St. Lorenzen, 
Sebald Behaim, dem 14.94 erlaubt worden war, das Beckschlager- 
handwerk neben dem Rothschmidhandwerk zu treiben, Gebrüder, 
Barbara Frizen Schweikers, Ottilia Wolfgang Eisens, Anna Niklaus 
Porschens ehliche Wirtinen, die Jungfrauen Marg-areth und Gertraud, 
und der abwesende Lorenz Behaim, Doctor in geistlichen Rechten, 
zur Zeit zu Rom wohnhaft, für den sie gutsagen. Dass sich die 
Familie über die gewöhnliche Bürgerlichkeit erhub, liegt am Tage,
	        
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