IDMUNGSBRIEF.
fragen, und einander erinnerten, wir wollten uns derer viel
mehr einander eindächtig machen. Damit befehl ich Euch in
die Gnad des Allmächtigen Gottes. Datum in meiner Schreib-
stluben. Sonntag den 16. Oktobris Anno Göttlicher Mensch-
werdung 1547.
Georg Römer, gebürtig aus Mansfeld, heiratete am Montag
23. October 1525 mit feierlicher, auf dem Rathhaus begangener
Hochzeit Jungfrau Magdalena, Jakob Welsers und der Ehrentratit
Thumerin Tochter. Zufolge Will Münzbeltist. IV. 243, wo über
dieses Geschlecht Vieles zusammengestellt ist, war er ein Liebhaber
der Künste und Wissenschaften. Er heisst der ältere, weil er einen
Sohn gleichen Namens hatte, von dem nichts anzugeben ist. Wenn
auf Medaillen und Abbildungen den einzelnen Personen dieses Ge-
schlechts der Titel Patricius Noricus gegeben wird, so ist diess
darauf zu beschränken, dass sie zu Aemtern und Gerichten gezogen
wurden, in den Rath gewählt wurden sie nicht. Er kaufte 1540
von Friedrich Stauff den untern Theil des grossen Anwesens S. 593
mit dem dazu gehörigen hohen Thurm oder Kemenate, dessen
obern oder andern Theil derselbe Stauff, der nach Frankfurt ajM.
zog, 1542 an Peter Fromond, einen Atlasmacher, verkaufte, und
im Kaufbrief wird bemerkt, dass Jorg Remer (alias Römer) 50 f.
Eigenzins darauf stehen hat. Will gibt auch an, dass von seinen
Töchtern die eine, Magdalena, Paulus Behaim, eine andere, Juliana,
Sigmund Held genannt Hagelsheimer, heiratete, und dass ausser
dem obengenannten Georg ein zweiter Sohn, Philipp genannt, vor-
handen war, der das Geschlecht fortpflanzte. Dieses erlosch aber
in sehr verkommenen Zuständen schon 1625.
An dem falschen Namen Rössner, den sowol Heller als auch
Campe haben, ist vermuthlich Will in den Münzbelust. II. 406
Schuld, der Rössner geschrieben hat. In keiner hier benutzten
Handschrift ist anders als Röhmer zu lesen und selbst Heller be-
merkt, dass er in einer derselben Rehmer gefunden habe. Der
Respect vor der Autorität Will's war aber zu gross, um an der-
selben etwas zu beanstanden. Die Rössner waren wolhabende und
geachtete Handwerksletite, Messingschlager, Steinmetzen u. dgl.
Conrad und Endres die Rössner werden oft genannt, ein Georg
oder Jörg Rössner kommt aber damals gar nicht vor, und wenn
auch, schwerlich würde Neudörfer einen derselben mit "Euer Erbar-
keit" angeredet haben. Eben so hat weder Heller noch Campe an
dem hier ganz widersinnigen XVorte neindrächtig", was vielleicht
als Schreibfehler Neudörfer selbst verschuldet hat, Anstoss gea
nommen, es muss wie oben gesetzt ist, eindächtig (eingedenk,
bewusst) heissen. TQ-