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JOHANN NEUDÖRFER UND SEINE NACHRICHTEN.
Die
zweite
auch
zur Will-Norischen
Bibliothek
gehörende
Handschrift ist ebenfalls in Folio, gezeichnet III. 915. Sie ent-
hält auf den ersten nicht paginirten, sondern foliirten 27 Blät-
tern die Neudörferischen Nachrichten, jedoch so, dass ohne leeren
Raum zu lassen, sogleich nach dem einen Namen der andere
folgt. Dann folgen auf 8 Blättern "Kurze Beschreibung etlicher
Springenden Brunnen und Wasserwerk allhie" von Fol. 28 bis
37. Guldenls Fortsetzung ist nicht dabei. Die Schrift dürfte
wohl hundert Jahre jünger sein als die vorhin besprochene.
Will scheint dieser Handschrift besondern Glauben geschenkt
und
21118
ihr
Anderrn
UHTIBT
Stephan
den Doppelnamen Sebastian
genommen zu haben, den er dem Vater Neudörfefs beilegt,
was für jene Zeit ganz unerhört ist. Auch findet sich daselbst
Cosrnographie statt Coss, was seines Ortes bemerkt ist. Röhmer
ist in der Widmung so geschrieben, dass man begreifen kann,
wie
Rössner
gelesen
wurde.
Es
ist
aber
kein
Zweifel,
dass
Röhmer, i. e. Römer heisst. Als dritte Handschrift könnte
Hellefs Abdruck gelten, und es ist zu bedauern, dass die andere
Hälfte
fehlt.
Campe hat gewiss mit
abdrucken lassen, nur weiss
grosser Treue seine Handschrift
man leider nicht, was Urschrift
und
W85
Zusatz
ist.
Man
kann
seiner
Versicherung
des
treuen
Abdrucks gewiss trauen, aber was hilft es, wenn man Unrich-
tigkeiten, wie Meuschel st. Neuschel, Hanns Bülman st. Jacob
Bülrnan u. dgl. treulich abdruckt? Die ganze Handschrift einer
kritischen
Sichtung
ZU
unterstellen,
war
die
Aufgabe,
der
sich
Heller
mit
bestem
Vorsatz
unterziehen
wollte,
aber,
ohne
ZUITI
Ende
ZU
führen,
der
Hälfte
der
Arbeilt.
aufhörte;
0b
dieser hier aufgenommene Versuch, dem es wenigstens an gutem
Willen nicht gefehlt hat, zu besserem Erfolge gelangt ist, möge
die
Stimme
urtheilsfähiger
Kenner
entscheiden.
Noch
glaubt
der
Herausgeber
bemerken
ZU
müssen ,
dass
Cf
der Wiedergabe
VOÜ
Worten
Neudörfefs
sich zwar streng