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NACHWORT DES HERAU-SGEBERS.
den er, und mit Recht, als Künstler sehr hervorhebt, werden
mit Berücksichtigung Neudörfens besprochen; an der Echtheit
des angeblich von Dürer gemalten Porträts des Georg Penz, der
fast als ein Greis erscheint, möchte aber beiläufig gezweifelt
werden dürfen, da Penz, als Dürer ihn abgeconterfeit haben
konnte, noch ein junger Mann gewesen sein muss; Barthel
Behaim (233) wird ganz selbstständig besprochen, da er, San-
drart, in Italien, wo Barthel starb, sichere Nachrichten über ihn
eingezogen haben mochte, so wie dieses auch mit Hanns Sebald
Behaim, der sich nach Frankfurt a. M. begab, dort an der St.
Leonhards-Pforten gewohnt, endlich eine Weinschenke aufge-
richtet, den „Namen eines übeln Hausers" verdient und mit
demselben a. 1545 gestorben sei, der Fall war. Dass er dann
noch Ludwig Krug (234) als "Krüger" erwähnt, er habe un-
gefähr a. 1516 gelebt, macht den Schluss seiner Bekanntschaft
mit Neudörfer; andere Namen, die Lindenaste, Grünewald etc.
mochten ihm entweder zu Lintergeordnet oder aber von seinem
eigentlichen Felde, der Malerei, zu fernliegend erscheinen,
obwohl er auf andere Künstler, die jedoch eigentlich der spä-
tern Zeit, der Periode Gulden's und Doppelmayns angehören,
ebenfalls einging.
Bereits 1822 hat Heller es ausgesprochen (pag. 3 der Bei-
träge), dass Sandrartldas Manuscript Neudörfefs benutzt hat,
und wenn er sich anheischig macht, zeigen zu wollen, dass
Sandrart nicht, wie man häufig den unrichtigen Vorwurf mache,
nur schlechten Traditionen gefolgt sei, sondern er zu seinem
Buche mehrere schriftliche Nachrichten benutzte, so kann dies
hier dahingestellt bleiben, da Heller diesem Versprechen niemals
nachgekommen ist, und schriftliche Quellen, ja selbst gedruckte,
noch keineswegs immer eine Unfehlbarkeit in sich schliessen,
wie es ja auch mit Neudörfens Nachrichten selbst sich verhält.
Personen, die bei Neudörfer nicht mehr genannt werden, sind
bei Sandrart folgende: Hanns Paulus Auer, Heinrich Popp,
Georg Christoph Emmert (diese p. 337), Ermel, den er, weil
er ihn ohne die Vornamen "Johann Franciscus" nennt, was
Doppelmayr p. 250 ergänzt, doch nicht näher gekannt haben
mag, dann Johann und Johann Jacob von Sandrart (diese p. 338,
sie liegen schon über Neudörfefs Zeit herab), Michael Herr