XIV
SEINE NACHRICHTEN.
JOHANN NEUDÖRFER UND
fol.), indem er ein das ganze Gebiet der Malerei, Bildhauerei
und Baukunst behanclelndes Werk, das unbestreitbaren Werth hat,
Nürnbergischen Künstler
z. B. bei Georg Penz,
unternahm, auch in der Besprechung der
Lmverkelanbar Neudörfcfs Handschrift,
vor Augen gehabt und benutzt hat.
Einzelne eingehenden Untersuchung
Von Kritik und einer ins
kann bei einem solchen
Werke
keine Rede
sein;
dass
bei
Albrecht
Dürer
das
Mär
lein
erzählt,
Agnes
habe
ihn
SO
gequält,
dass
ihr
Zll
entgehen,
davon und
nach
den Niederlanden
gegangen
und
81'511
auf Pirkheimcfs Vermittlung wieder heimgekchrt sei, darf man ihm
nicht
verdanken,
da
Cf
gewiss
nicht
ZUCfSt
ausgeheckt,
SOH-
dcrn
nur nacherzählt hat.
Genug,
dass
VO I]
Neudörfer bereits
hierauf Doppel-
Conrad Monath
Nürnbergischen
Notiz genommen hat. Zum erstenmal machte
mayr in seiner 1730 zu Nürnberg bei Peter
fol. erschienenen histor. Nachricht von den
Mathematicis
und
Künstlern
ETC.
einen
ausgedehnten
Gebrauch
VOI]
diesen Nachrichten.
Will
hat
sich
ZWEII"
in den Münzbelust.
II. p. 406 die Mühe gegeben, alle von Doppelmayr übergangene
Personen, 22 an der Zahl, namhaft zu machen, wobei er ihm
nur das Unrecht thut, auch den Hieronymus Formschneider
darunter zu zählen, da er diesen als Hieronymus Andreae, und
zwar mit ausdrücklicher Hinweisung auf Neudörfer, in den
Noten mm) nn) etc. namhaft macht. Dass Doppclmayr in den
meisten Fällen die Neudörferische Nachricht gläubig und unbe-
unstandet
aufnahm,
etwa
bei
Dürer
sclbsständig
verfuhr
und, was fast unglaublich, der armen Agnes, die nach allen
Anderen Dürefs Tod ganz allein verschuldet hat, diese Schuld
nicht aufbürdet, diese sich aller Kritik entschlagende Gläubig-
keit ist zu sehr das Zeichen aller früheren Geschichtsforscher,
dass man sich gar nicht darüber wundern und es ihm nicht
anrechnen darf, obgleich ihm der Namen eines Forschers gerade
desshalb nicht gebührt. Doppelmayfs Buch hat in den späteren
Partien gewiss seinen grossen Werth, weil er da auf sichern