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ANHANG.
bieten lassen, darum sie erst ein Rothschmid gekauft und nun
gefragt, wo er einen so grossen Hafen dazu bekommen
möchte.
Diese Schwester liebt die Malerei, die andere das Kunst-
nähen, davon sie auch unterschiedliche Bücher in den Druck
gegeben, die dritte, das Kochen. Sind also alle 3 in der Lust
merklich verschieden.
CfSt
SO
ein Rothschmid
grossen Hafen
gekauft und nun
dazu bekommen
Doppelmayr (270) gibt 1652 als ihr Geburtsjahr, als ihre
Lehrer den Joh. Thomas Fischer und dann die Maria Sibilla Meria-
nin an. Das von ihr gemalte Exemplar des ehemaligen Eichstädter
Gartens sei von dem kais. Bibliothekar, Petr. Lambeccius ange-
kauft worden und noch in Wien zu sehen, ein anderes besitze
die Stadtbibliothek zu Nürnberg. Unter anderen Arbeiten habe sie
auch das Siebmacherische Wappenbuch illuminirt, welches nach Ber-
lin an die königl. Bibliothek verkauft wurde. lhr zweiter Mann
hiess Rudolph Johann l-Ielmers. Auch von ihm Wittwe geworden,
reiste sie zum Besuch 1717 nach Wien und starb daselbst nach
wenigen Wochen.
ANHANG.
Mich.
Praztorius
Tom.
IIÄ Synt. Mus.
Part.
c. 13. ad 1629
Organographia.
Es ist in Nurnberg zu St. Sebald ungefähr _v0r anderthalb
hundert Jahren von einem Meister Heinrich Traxdorff ein gross
Werk gemacht worden, welches Pedal sich in A, so zu der
Zeit Ave (wie es in Schulen gebräuchlich) angefangen und also
disponiret etc.
Noch eins hat zur selben Zeit dieser Heinrich Traxdorff
in Nürnberg zu Unser Lieben Frauen ohne Pedal gemacht,
welches als eine Schalmei soll geklungen haben etc.
Es hat aber dieser Meister seine vordere Pfeifen oder
Praestanten in vorerwähntem grossen Werk zu St. Sebald
Flöten genannt, auch noch eine Octave darein gemacht, und
dann den Hintersatz, welchen er, als er noch zu der Zeit ge-
heissen hat, bei vorerwähntem Namen bleiben lassen.
Nach diesem sind Andere gekommen, die für vornehme
Meister geachtet gewesen sind, als Friderich Krebs und Nico-
laus Müller von Miltenberg, so ihre Pedale vom A bis zum a
gefertiget haben.