Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

MAGDALENA FÜRSTIN. 
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rnarkt einen Berg und Garten zugerichtet, worin nicht allein 
viel bewegliches Dings von Bildern und andern zu sehen, son- 
dern auch unterschiedliche Melodeien geistlicher Lieder zu 
hören, so Alles vom Wasser getrieben Wird. In der sogenannten 
Lanzingerischen jetzt Schützischen Behausung an der Fleisch- 
brücke hat er das darin befindliche lebendige Wasser vermit- 
telst eines sonderbaren mechanischen Werks, durch Rohr, auf 
die sechsunddreissig Schuh in die 'Höhe geführt, dass nicht 
allein in obern Zimmern und Sälen, mit Verwunderung, sondern 
auch wieder unten in dem Hof und Garten von dem Abfall 
lebendige Springbrunnen und kurzweilige Spiel und Springwerk 
angerichtet werden können. Er ist auch im Werk begriffen, 
eine schlagende Stunduhr, durch Trieb des Wassers zu verfer- 
tigen. Ist sonst ein frommer, ehrlicher und gottesfürchtiger 
Mann, lebt bei wenigem Einkommen, in grosser Vergnüglichkeit. 
Ob dieser Hanns Wolf Löhner mit dem von Doppelnf. 305 
weitläuftig besprochenen Martin Löhner, geb. 15. Febr. 1639, 
Sohn Johann Joachim Löhnefs, und Röhren oder Brunnenmeister, 
der am 2. Oct. 1707 starb, einerlei Person sei, möchte man nach 
den Künsteleien, an denen sich jene Zeit erfreute, und die von ihm 
berichtet werden, beinahe glauben, wenn nicht Namen und Lebens- 
stellung es verwehrten. Rttbg. hat diesen Namen gar nicht aufge- 
führt.  
Die angezogene Behausung an der Fleischbrücke ist S. 807, 
welche Wolf Lanzinger 1570, und Valentin Schlitz 1663 kaufte. 
Dazwischen hinein fällt der Besitz derselben durch Magnus Carl, 
Zeuglieutenants, der es an Schütz verkaufte. Johann Carl, seinVater, 
damals Zeugmeister, war beim Verkauf einer der beiden Zeugen 
und Siegler. S. oben Nr. 36. Der Namen Lanzinger haftet noch 
auf einem anstossenden I-Iöflein. Hausbriefe von S. 807. 
MAGDALENA 
FÜRSTIN. 
Des berühmten Kunsthändlers Paulus Fürsten in der 
Zisselgassen Jungfer Tochter, die als die jüngste hat den hortum 
Eystadiensem mit eigener Hand coloribus propriis ac natura- 
libus illurniniret, daran 8 Jahr gearbeitet und ihn zu Anfang 
des 1677 Jahrs zu Ende gebracht. In demjenigen Garten ist 
das grösste Gewächs, die Artischock, so der Bischof von Eich- 
stätt zum Possen auf dem Markt zu Nürnberg um 9 f. feil 
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