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ANDREAS KOHL.
HANNS WOLF LÖI-INER.
mehr unter Francesco Villarnena, und starb a. 1633 durch einen
unglücklichen Fall des Nachts von der Stiege rückwärts im Dun-
keln (ebend. p. 221).
Diesen zweiten Hanns Troschel erwähnt auch Rttbg. Kstl. 187.
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ANDREAS
KOHL,
KUPFERSTE CHER.
Diesen guten redlichen Mann, rneinen lieben Herrn Ge--
vattern sel., hat zwar das Unglück in seiner Jugend um einen
Schenkel gebracht, also dass er sich eines hölzernen bedienen
müssen, aber die Natur ihm hingegen so viel wiederum ersetzt,
dass er seiner Zeit für einen der ersten Kupferstecher allhier
ist gehalten worden, denn er hat mit 'grossem Fleiss und Ver-
stand treffliche Ding in Kupfer geschnitten, sonderlich aber
schöne Conterfait gemacht, und ist auch in Schriften, bevoraus
in deutschen, die sonsten nachzustechen schwer, sehr gut ge-
wesen, wie Solches die Stück, so annoch vorhanden, selbst be-
zeugen. Er wär in seiner Kunst noch höher kommen, wenn
ihn nicht der Tod, nach unserm Sinn, allzu frühzeitig hinweg-
gerissen hätte.
Doppelmayr (226) behandelt ihn verhältnissmässig kurz, gibt
aber seinen Geburtstag 21. Dec. 1624, und Todestag 20. Octob.
1656 an. Rettbg. hat ihn übergangen. Kohl hat Guldens Porträt
gestochen, s. oben n. 4.. Er nennt ihn seinen besten Freund.
HANNS
WOLF
LÖHNER,
ROTHSCHMID.
Dieser, wiewol er ingemein sein Nahrung mit Zurichtung
und Verfertignng messingener so gestaltet Citronen und P0me-
ranzen, daraus man allerhand wolriechende Wasser sprengen
kann, suchet, so ist er doch benebenst in mechanischen Künsten
und Wasserwerken wol erfahren, auch von besondern Erfin-
dungen. Er macht Springbrunnen, so man in Gemächer, wohin
man will, tragen kann, die von eingefangener Luft getrieben
werden und anmuthig zu schauen sind. ltem, von Messing
Cruciiix, da aus der Seite Christi rother Wein, gleich als Blut,
springt. Von vornehmen Leuten wird er geliebet und in denen
Behausungen zu Wasserleitungen und Springwerk gebraucht,
wie er dann in Herrn Hanns Peter Herdans Haus am Ross-