JOHANN NEUDÖRFER UND SEINE NACHRICHTEN.
XIII
ausgebeuteter Spielraum gelassen worden ist. Von der wichtigen
Hereinleitung der Quelle des Schönen Brunnens und derjenigen,
die den Spitalbrunnen speisst, ist eben so wenig ein Docurnent
vorhanden, wie über die Leitung des Fischbachs, und über die
steinernen Bilder innerhalb der St. Sebaldskirche weiss kein
Mensch zu Sagen, wer sie gefertigt hat. Die ältere Geschichte
der Stadt Nürnberg bietet noch manche ungelöste und leider
unlösbare Fragen dar, und es bleibt defn Epigonenthurn nichts
übrig, als sich zu bescheiden und zu bekennen: wir wissen
nicht.
Diesem unleugbaren Uebelstande abzuhelfen, hat Neudörfer,
ohne es zu beabsichtigen, den ersten Schritt gethan. Wie aus
den einleitenden Worten, die er als Schreiben an Georg Römer
vorangestellt hat, hervorgeht, war er nicht entfernt der Meinung,
diese Aufzeichnungen jemals veröffentlicht sehen zu wollen, theils
weil
Zeit
er kein Kunstverständiger sei, theils
von acht Tagen und noch dazu in
weil
den
kurzen
seiner
er in der
ihm von
Tagesarbeit
übrig
bleibenden
freien
Stunden
Ganze
das
ZUSEIITI-
nlengeschrieben
hatte,
und wie
selbst
sagt,
WCDU
Sie)
Römer
und
einmal wieder
kämen,
ZUSQITJTDEIH
würde
ihnen Manches
ZUF
Vervollständigung
beifallen.
Ob
dies
geschehen,
wissen
wir
nicht,
ist auch
für
uns unerheblich.
Denn,
wenn dies
auch
geschehen
und
dem
Urnnanuscript
diese
Vervollständigungen
nachgetragen sein sollten, würde es der Gegenwart nichts nützen,
da diese Urhandschrift mit dem Untergang des Römerischen
Geschlechts selbst auch Llntergegangen ist und man zufrieden
sein
muss,
Abschriften
besitzen,
ZU
welche,
wenn auch
mit Zu-
sätzen aus späterer Zeit versehen, doch einen im Ganzen genü-
genden Ersatz für den Verlust abgeben.
Die Kunstfreunde mögen sich lange Zeit um diese Auf-
zeichnungen wenig gekümmert haben, bis, nachdem die Stürme
des dreissigjährigen Krieges vorübergezogen waren, Sandrart
in seiner "teutschen Malerakademie" (1675. 1679. Nürnb.
Ganzen genü-