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J O HANN CARL.
das Gewölb
Pellerischen
und Pfeiler.
frei geschlossen, auch den
Hauses auf St. Aegidienlmof
Dachstuhl des schönen
gemacht, ohne Säulen
Doppelmayr (213) gibt an, er sei aus Helling, einem den
Herren von Lentersheim zugehörigen Dorfe 154.1 gebürtig, habe
sich gegen a. 1580 nach Nürnberg begeben, sich auf die Baukunst
gelegt und 1598 die sogen. Fleichbrücke, 97' lang, 50' breit, und
4' dick, in einem einzigen Bogen über die Pegnitz geführt. Dann
erwähnt er des 1616 geschickten Baues zu Heidelberg, und seines
arn 12. Febr. 1617 zu Sandhofen, Wo er im Auftrag des Kurfür-
sten war, erfolgten Todes, worauf er am 14.. Febr. zu Heidelberg
begraben wurde. Rettbg. Kstl. 171 erwähnt auch noch des Stadt-
baumeisters Wolf Jacob Stromer, unter dessen Oberleitung die
Fleichbrücke gebaut wurde.
w
J OHANN
GARL.
Dessen Sohn Johann Carl, Zeugmeister alhier, auch in der
Architektur wol berühmt, hat die Rossmühl alhier, wie auch
die neue Kirche zu Regensburg, zur hl. Dreifaltigkeit genannt,
gebauet.
Doppelmayr gibt (230) an, dass er am 13. Jan. 1587 zur
Welt kam, erst bei seinem Vater, dann in Ulm, wohin er sich a. 1609
begab, bei Johann Faulhaber, im Zeichnen, Perspectiv- und Feld-
messkunst unterwiesen wurde. Hierauf habe er sich in Holland auf-
gehalten und besonders mit dem Artilleriewesen bekannt gemacht,
welches ihm bei seiner Rückkehr in die Heimath zu besonderer Em-
pfehlung diente und machte, dass ihm a. 1631 die Stelle eines
Zeugmeisters übertragen wurde. Von dem Bau der Rossmühle weiss
Doppelmayr nichts, dagegen sagt Hanns Stark, ein gleichzeitiger, in
seiner handschriftlichen Chronik: „Nachdem ein erbar Rath dieser
Stadt vor etlichen Jahren um gemeinen Nutzens und Wohlfahrt willen
eine Rossmühle zu bauen Willens gewesen, sind lhre Herrlichkeit
daran kommen und Mittwoch den 12. Juli dieses 162osten Jahrs
vier Herren des Raths, nämlich Hr. Sigmund Gabriel Holzschuher,
Ulrich Grundherr, Georg Abraham Pomer, und Lazarus Haller, ab-
gefertiget, welche den Hanns Carl, welcher ein Kandelgiesser, aber
ein verständiger künstlicher Ingenieur und Feldmesser, den Platz
zwischen dem Bräuhaus und Hornstadel am Grasberglein abrnessen,
auf 70 Schuh in die Lang und 56 Schuh in die Breite bestecken
und Montag den 17. Juli den Grund zu graben anfangen lassen
die Arbeiter, einen Tag um. 3 Batzen Lohn, haben 22 Schuh tief
graben lassen, bis sie harten Boden antreffen, darauf man den
Grund legen und die grosse Gebäu von Steinwerk setzen und auf-