212
LAURENZ ZICK, BEIND RECHSEL.
halben sein Vaterland und ging nach Nürnberg, wo er als Zeug-
leutnant angestellt wurde. Hier befasste er sich mit solchen fabel-
haft lautenden Künsteleien, von denen er zum Theil selbst bei dem
Buchdrucker Abrah. Wagemann eine Beschreibung drucken liess.
Als das Non-plus-ultra seiner Geschicklichkeit bezeichnet Doppel-
mayr ein Federmesser, das er 1606 dem damaligen Erzherzog Fer-
dinand, nachherigem Kaiser, zum Geschenk machte, und das auf
der Taf. V des Doppelmayfschen Buches abgebildet ist. Er starb
den 26. Jan. 1630.
Rettbg. Kstl. 183 bespricht ihn ebenfalls und sucht, ohne
Zweifel mit gutem Fug, die von Einigen gehegte Meinung zu wider-
legen, er sei identisch mit Bromig, dem Bildhauer des Wasser-
speiers auf dem Neuenbau.
LAURENZ
ZI CK
BEINDRECHSEL.
Ist ein sehr künstlicher Arbeiter, geflammt, pastit, oblong
und auf viel andere Art zu drehen, macht so subtile Ding, dass
sich darüber zu verwundern. A0. 1643 ist er, die Rörn. kaiserl.
Maj. Ferdinandum III. in diesen Künsten zu unterweisen, nach
Wien erfordert worden, allda er sich am kaiserlichen Hof zwei
Jahr lang aufgehalten.
Doppelmayr gedenkt zuerst (297) seines Vaters Peter, der
auch in gleicher Weise ausgezeichnet war und desshalb auch zu
K. Rudolph nach Prag berufen wurde und geraume Zeit dort ver-
weilte. Er starb 1630 und hinterliess drei Söhne, Peter, Lorenz
und Christoph. Alle drei trieben das Geschäft des Vaters, Lorenz
aber, den Doppelmayr ausführlich (299) bespricht, mag der bedeu-
tendste gewesen sein. Geboren am 10. Aug. 1594, besuchte er
mehrere Städte, erhielt von Kaiser Ferdinand den Titel eines Kam-
merdrechslers, und starb zu Nürnberg den 18. Mai 1666. Sein
Sohn Stephan, den Rettbg. Kstl. 186 neben dern Vater namhaft
macht, verfertigte auch künstliche Augen, worüber Murr (Beschreib.
v, Nürnberg 1801, p. 708) Weitläuftig berichtet. Er Verfertigte
auch die Sogen. Dreifaltigkeitsringe aus Elfenbein, welche die Gold-
Schmiede Johann Herz und Albrecht Götz 1670 aus Gold und Silber
gemacht hatten. Stephan Zick starb 1715. In seinem Vetter David
Zick (gest. 1777) erhielt sich diese Kunstfertigkeit. (A. a. O. 707M
709.) Andere Künsteleien, welche zwar die ungemeine Geschick-
lichkeit und Sinnreiehheit dieser Männer zeigen, aber ohne prakti-
schen Nutzen bleiben, erwähnt Murr ebenfalls. Der Name Zick
ist noch heute unter den Drechslern Nürnbergs vertreten.