XII
JOHANN NEUDÖRFER UND SE
INE NACHRIC
HTEN.
seinem
Erlöschen
eine
ehrcndc
Anerkennung.
Begraben
wurde
er unter n. 2122 auf St. Johannis, und Trechsel p. 28 gibt
auch eine Beschreibung des Epitaphs, woraus zu sehen, dass
er das vermehrte Wappen führte. Freilich ist die bedeutungs-
volle Grabschrift auf n. 677, welche die Erben dem alten
Rechenmeister setzten, wie schon erwähnt, bereits vor mehr als
ällldeflihtllb
Jahrhunderten
ein
Raub
schnöder
Gewinnsucht
worden, und auch das von Nicol. de Neufchatel ein Paar Jahre
vor seinem Tod gemalte und auf dem Rathhause zu ehrcndem
Gedächtniss des Mannes aufbewahrte Bildniss ist hier x1icht
mehr vorhanden, sondern zu München, aber sein Namen wird
unter den verdienten Männern, auf Welche seine Vaterstadt stolz
zu sein berechtigt ist, stets eine ehrenvolle Stelle einnehmen
und ihm das Zeugniss gegeben werden müssen, dass er ein
durch eigene Kraft zu dem, was er war, gemachter Mann war.
Durch die Aufzeichnung dieser Nachrichten hat Neudörfer,
ohne es zu wissen und zu ahnen, der Kunstgeschichte einen
grossen Dienst geleistet. Dass es ausser den politischen Actionen,
mit welchen allein die frühere Geschichtschreibung sich befasste,
auch noch ein anderes, dem künstlerischen Geiste gehörendes
Moment geben könne, auf welchem nur unblutige Lorbeern zu
erringen wären, hatte man, wenn man es auch wusste, nicht
beachtet, und obgleich die kunstreichen Schöpfungen des Malers,
Bildhauers, Baumeisters, und Anderer vor Aller Augen standen,
so hatte man doch nur zufällig, und wenn andere Umstände
mit ihnen im Zusammenhange standen, daran gedacht,
ihnen schriftlich etwas aufzuzeichnen. Daher kommt es,
von
dass
sich über die frühere Zeit allenfalls in Rechnungen, gesetzt
diese seien vorhanden, etwas aufgezeichnet findet, über Anderes
aber gar nichts, und der mündlichen Ueberlieferung und der
Sage ein unbeschränkter und von derselben auch unbedenklich