FALKENBURG.
KOLB.
JÜ VENELL.
199
erste eine frome und züchtige Wittfrau aus Meissen, die andere
ein böss, störrig und zornig Weib vom Gebürg, zu Lob und
Ehr allen Frommen, zu Straf und Unterweisung den zornigen
Frauen. Wolfgang Resch, Formschneider zu Nürnberg 1533.
Aus Campe, da dieser Resch, der eigentlich gar nicht in
Guldeifs Gesichtskreis gehört, weder im Mspt. der Stadtbibliothek
sich befindet, noch Doppelmayr seiner gedenkt. Vielleicht hat ihn
Campe selbst nicht etwa erfunden, aber interpolirt.
FRIEDRICH
VON
FALKENBURG,
MALER.
War ein guter Landschaftmaler, dessen Stücke noch werth
gehalten werden.
Campe fügt bei: Starb 1623 den 23. Aug. Er machte die
Ehrenpforte so A0. 1612 zu Kaiser Matthiae Einzug in Nürnberg
aufgerichtet und nachmals von Peter Isselburg in Kupfer gestochen
worden. (In höchster Gedankenlosigkeit ist noch beigefügt, starb
1625. Doppelrnayr gibt auch den 23. Aug. 1623 als Jahr und
Tag des Todes an.) Derselbe Doppelrnayr hält den Friedrich für
einen Sohn des Lucas von Falkenbttrg, eines um 1570 aus den
Niederlanden ausgewanderten geschätzten Malers, der sich zuerst
zu Linz niederliess, dann aber nach Nürnberg zog, wo er 1625
starb.
PAULUS
KOLB,
MALER.
Dieser war ein
schöne Lieblichkeit,
item grau mit Gold
feiner Maler, gebrauchte in Oelfarben eine
machte von Gurnmifarben, grau in grau,
erhöht, viel schöner Stück.
Campe: starb a. 1650 den 5. Oct. Paulus Kolb hatte Georg
Weyern zum Lehrmeister. Diese Angabe ist nach Allem aus
Doppelmayr genommen.
PAU LU S
UND
FRIEDRICH
JUVENELL,
MALER.
Paulus Juvenell ist von guter Invention und auf Gemäuer
wolgeübt, sonderlich aber ein trefflicher Perspectiv-Maler gewest,
dass ihn darinnen keiner allhie übertroien. Ist von. ihm allhie
noch viel zu sehen. Machte auch die Stück an der Decke in
der schönen Stube auf dem Rathhaus, ist nachmals in Ungarn
gekommen und daselbst gestorben.