RICH HOFMANN.
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(Ihr. Fr. p. 68 und in Trechsel p. 488, wird der Grabstein 95.
Lit. A, f. 4, a. t. als des Andrcae Gulden und Magdalena seiner
Ehewirthin und ihrer beider Erben Begräbniss bezeichnet; zu Trech-_
sels Zeit (1735) war das Epitaphium schon abhanden gekommen,
das Grab aber noch im Besitz Andreae Guldens, Schreibereiver-
wandten. (Wahrscheinlich Sohns oder Enkels des SChFClblÜÄflSlIlCFS.)
Das bei Panzer p. 85 angezeigte Bild trägt die Umschrift: "Ami-
cissimo suo. Andreae Gulden, Calligraphiae peritissimo, hanc ipsius
erligiem. mnemosynon suae vult esse gratitudinis And. Khol. Aetat.
47. Anno 1653." Was seine eigentliche Lebensstellung war, ob er
Schreib- und Rechenmcister gewesen und einer Schule vorgestan-
den, findet sich nirgends aufgezeichnet.
ULRICH
HOFMANN.
Zu diesen Zeiten kann auch das Lob eines guten und
zierlichen Schreibers mit Recht führen Ulrich Hofmann, welcher
in Wol proportionirten Versalbuchstaben, auch allerhand guten,
sonderlich aber Fracturschriften trefflich geübt, wie dasjenige,
so von ihm in's Kupfer gebracht worden, auch die viel unter-
schiedliche, zu Büchern gestochene zierliche Titel bezeugen,
und werden meines Erachtens wenig zu finden sein, die es ihm
zuvor thun werden.
War, nach Doppelrnayr 236, der ihn sehr eingehend be-
spricht, am 28. Mai 1610 geboren, that schon a. 1625 zu Schön-
berg, drei Stunden von Nürnberg ostwärts gelegen, als deutscher
Schulmeister und als Schreiber des Amtmanns daselhst, Johann
von Giech, Dienste, worauf er a. 1626 zu Auerbach zu dem Stadt-
SCl'll'ClbCl' Balthasar Möller, dann zu dem Oberamtmanil Hieron. v.
Eglotlstein kam, darauf aber a. 1629 in seiner Vaterstadt bei dem
Consulcnten Georg Richter als Schreiber eintrat, welche Stellung
er aber noch in demselben Jahr gegen die eines Substituten in der
Schule des Sebastian Kurz, eines damals berühmten Schreib- und
Rechenmeisters, über den sich Doppelm. 168 ebenfalls eingehend
äussert, vertauschte. Aussichten in schwedischen Dienst zu treten,
welche ihm 1632 gemacht wurden, zerschlugen sich, dagegen setzte
er sich selbst 1634 als Schreih- und Rechenmeister und heiratete
des Sebastian Kurz Tochter. Auch später gemachte Anträge bei
der kaiserl. Canzlei zu Wien angestellt zu werden, lehnte er, wegen
seiner damals schwächlichen Leibesconstitution ab, und widmete
seine Dienste dem Vaterlande.
Er starb am 21. Sept. 1682.