Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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AS GULDI 
ANDRE 
Behausung, mit der einen Seiten vorwärts zur Rechten an Johann 
Friedrich Ernsts, mit der andern Seite aber und dem Neben- oder 
Hinterhaus an N. N. Häuser stossend, wie solche der verstorbenen 
Frau Prechtliil und vorher ihrem Ehewirth Stephan Prechtel seligen 
gehöret, die oben genannten Erben den Krügerischen Eheleuten 
um 1900 f. Kauf- und 50 f. Leikaufs Summa zu kaufen gegeben 
haben wollten, wozu Joh. Georg Königsberger und Job. Adam Gil- 
ling, als Zeugen und Siegler am 13. Aug. 1656 beigezogen wurden. 
Auf dem Pergamentumschlag ist bemerkt, dass alle Interessenten, 
nebst Hrn. Gulden, als Testamentsexectitor, in Dr. Schmid's Hause 
zusammengekommen waren. 
So war nun die Prechtlische Behausung verkauft und der 
Namen nur noch als Ortsbezeichnung bis auf diesen Tag geblieben. 
ANDREAS 
GULDEN. 
Dergleichen Künstler lebet auch zu dieser Zeit, Namens 
Andreas Gulden, ein trefflicher Zierschreibcr, hat eine sonder- 
lich schöne Art und Manier in Versal oder Haupt Buchstaben, 
welche er mit lautem und frechen Beistrichen zieren und aus- 
stafneren kann; ist ein Liebhaber und erfahren vieler freien 
Künst, sonderlich neben der Schreiberei auch der Malerei. Er 
schrieb auf allerlei Metall, sowol mit der linken als rechten 
Hand, so ihm gleich gilt, und ätzte selbe so künstlich und zart, 
dass seines gleichen dieser Zeit nicht wol sein wird, wie aus 
dessen verfertigten Tafeln und Werken mit Verwunderung zu 
ersehen. 
Starb 1683 den 3. Dec. Genannter seit 1649. 
Auch Doppelmayr weiss sonst nichts als was hier steht, über 
ihn zu sagen, nur dass er noch den 21. Fbr. [606 als seinen Ge- 
burtstag und den 4. Dec. 1683 als seinen Todestag angibt. Will 
hat ihn gar nicht beachtet, und erst Nopitsch hat in der Fort- 
setzung (a. 1302) seiner mit folgenden Worten gedacht: „ein Schön- 
schreiber, lebte im siebzehnten Jahrhundert und war a. 1653 
47 Jahre alt, wie sein Porträt anzeiget. In der VVillisch-Norischen 
Bibliothek ist von ihm: "Calligraphia. Sind einige deutsche Vor- 
Schriften, mit seinem Bildniss von Andr. Kohl in Kupfer gestochen, 
und zwar die Vorschriften verkehrt, um sie durch den Spiegel zu 
lesen. Querfolio." Sonst weiss aber auch Nopitsch nichts über ihn 
zu sagen, und muss man anerkennen, dass Campe ein wesentliches 
Verdienst erworben hat, indem er diese Fortsetzung, sei sie auch 
wie sie wolle, zuerst dem Publicum zugänglich machte. In Nor.
	        
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