Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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HANNS EHEMANN, 
BRIL] 
,ENMACHER. 
Magistergrad zu Wittenberg ertheilen liess, weil ihm aber wider 
Vermuthen eine Druckerei zu Nürnberg erblich zu Theil wurde, 
entschloss er sich dieser Kunst obzuliegen. Freilich wäre zu wün- 
schen, zu wissen, welche, d. h. von wem vorher betriebene Druckerei 
diese gewesen. (S. hierüber Will. Münzbel. III. 26. und Nopitsch in 
der Fortsetz. des Gel. Lex.) 
Dass wegen Gregor Haloanders Reise nach Italien Doppelmayr 
den bei Müllner's Annalen zu findenden Irrthum wiedergiebt, wo- 
nach  es scheint, der Rath habe den Zwickauer Gelehrten, der in 
Nürnberg vorher ganz unbekannt war, mit seiner wissenschaftlichen 
Expedition beauftragt, sei hier gelegentlich zu bemerken erlaubt. 
Der Kaufbrief, dessen Regest hier gegeben wird, gibt auch den 
Namen der Frau an; Georg Frölich, der Kanzleischreiber, und Anna, 
seine ehliche Hausfrau, gaben am Mittwoch den S. März 1533 die 
Erbschaft ihrer Behausung unter der Veste, an der alten Schmid- 
gasse, zwischen Jorgen Aichingers und Michel Schmids des Gold- 
schmids seligen Erben Häusern gelegen, zu kaufen Hannsen Petrejo 
dem Buchdrucker, und Barbara, seiner Ehewirthin, um 356 f. in 
Fristen zu zahlen, worüber Frölich am 29. Apr. 1534. quittirte. 
(Lit. 40, f. 139".) Jorg Aiclmiiuger, Procurator, wohnte in S. 501 
muthmasslich war das gekaufte Haus S. 500. 
Auch Doppelmayr hat die Grabsclnrift auf St. Johannis Kirch- 
hof n. 772 mitgetheilt: 
1550 
Innumeras clarus novit Petreius artes, 
Et coluit vera religionc Deum, 
Profuit officio multis et vixit   
Nunc cubat hic corpus, Spiritus astra colit. 
den 18. Martii, verschied der Erbar und Wohlgelehrt 
M. Johann Petrus Buchdrucker. 
Man sieht, dass zwei Formen seines Namens im Gange waren, 
Pctrejus und Petrus. Die erstere ist aber mdcnfalls die gewöhnliche. 
HÄNNS 
EHEMANN, 
BRILLENMÄCI-IER. 
Wiewol diese Kunst und cliess Instrument, Brillen oder 
Augengläser, weder von hebräischer, griechischer noch lateini- 
scher Sprach einen eigenen Namen hat, acht ichs doch für eine 
neue Erßndung; diewcil es aber dem Alter der Menschen so 
zu Nutzen kommt, wirds billig für löblich gehalten. Was aber 
dieser Meister vor _andern gekonnt und gewusst hat, das hab 
ich gesehen, hab auch von wegen meines schwachen Gesichts,
	        
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