Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

HANNS NEUSCHEL, 
POSAUNENMACHER UND STADTTROISIINIETER. 
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aus der Losungstube einzunehmen, den Herren und der Losungstube 
innen lasse, so lange bis die gesagte Stimme gezahlt sei, setzt auch 
zu mehr Sicherheit, ob er Todes halb abgehen würde, seine Be- 
hausung an der (irasergasse auf nachfolgende Hannseti Lölfelholz, 
als des Eigenherrn, Bewilligung, zu Llnterpfaiud ein, vor Männiglich 
darauf zu gewarten. (Cons. 35, fol. 16g b.) Ob dieser llanns Vi- 
scher ein Bruder des Jacob Vischer war, ist möglich, aber nicht 
zu beweisen, aber gewiss war er eben so wenig ein Sohn des Roth- 
schmids. Dass aber Hanns Neuschel der Stadtpfeifei" war, sieht man 
aus der Anweisung auf seinen Sold und aus der Verpfändung seines 
Hauses an der Grasergasse. Und nun kam auch noch der andere 
Eidam, Jacob Vischer, und erklärte am Montag 19. Nov. 1526, dass 
er den nachbenannten seinen (iläubigern schuldig geworden sei für 
Kaufmannswaare, deren Bezahlung längst verstrichen sei, nämlich 
Peter Imhof und desselben Gebrüdern in (iold 1010 f., Amhrosien 
und Hannsen den Hochstettern (einem Augsburger Hause) 470 f., 
Anthonien Vento (S32 II, Hannsen Schweikern 210 f., das alles in 
einer Stimma macht 2322 f. rh. Um diese Stimme hat er sich mit 
ihnen vertragen, so dass er ihnen zusammen jährlich 200 f. ent- 
richten und von dato über ein Jahr mit der ersten Bezahlung an- 
fangen will. Zu mehr Sicherheit setzt er Hannsen Neuschel und 
Gertraud seine Hausfrau, seinen Schwäher und Schwieger als 
Bürgen, welche sich auch vor Gericht dazu bekannt haben. (Cons. 35, 
fol. 177 b.) Die weiteren Bedingungen dieses Vertrags, aus dem nur 
klar hervorgeht, dass an eine Identität mit dem Rothschmietlsohn 
ebensowenig wie bei dem l-lanns zu denken ist, konnten hier weg- 
bleiben, genug, dass Hanns Neuschel, der hier abermals vor den Riss 
tritt, durch seine Frau als der oben schon nachgewiesene Trom- 
petenmacher und Stadtpfeifer constatirt wird. 
Die elterlichen Sorgen oder wenn man will Freuden des 
Neuschelschen Ehepaares waren durch die Wirkungen der Refor- 
mation auch erweitert wortlen. Die ins Kloster Engelthal 1515 
untergebrachte Tochter, Anna genannt, hatte dasselbe verlassen, 
war nach Nürnberg zu ihren Eltern zurückgekehrt, und forderte 
nun ihr Eingebrachtes zurück, was von demselben, wie auch in den 
andern Klöstern geschah  man sehe das Verfahren bei St. Clara etc. 
 ohne langes Widerstreben geleistet wurde. Wie vorher das Aus- 
treten vor sich ging, darüber liegt nichts vor. Genug, am Mon- 
tag 23. Juli 1526 bekannten Hanns Neuschel und Gertraud, seine 
eheliche Hausfrau, auch Anna, ihre Tochter, Blasius StöckePs ehe- 
liche Hausfrau, nachdem vorbesagte Eltern derselben Anna in ver- 
gangenen Jahren, als sie in das Kloster gen Engelthal gekommen, 
100 f. mitgegeben, dass Sigmund Fürer, als PHeger desselben 
Klosters, der Anna Stöcklin, da sie wieder aus demselben Kloster 
in den weltlichen Stand gekommen, diese 100 f. von wegen des 
Klosters wieder gegeben habe und sagen darüber ihn und das
	        
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