Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

WOLF 
WETSKOPF. 
ECK. 
157 
WOLF 
WEISKOPF, SCHREINER 
MEISTER. 
UND 
STADT- 
Obwol Hanns Stengel vor diesem Weiskopf auf welsche 
und deutsche Art gleichwie Georg Schreiner, so die goldene 
Stube auf dem Rathhaus und sonst viel Positiv machet, viel 
schöne Schreinerwerk machten, sonderlich wie man sagt, dass 
derselbe Stengel mit derselben welschen Arbeit der erste ge- 
wesen sein soll, so ist ihnen doch derselbe Weiskopf mit dem 
Masswerk und Verstand weit im Werk vorgegangen, wie das 
seine Arbeit und verlassene Kunst anzeigen. 
Er machte auch ao. 1544 (F) das Gehäuse zu der neuen 
Orgel bei St. Lorenzen. Seine verlassene Wittib nahm den 
jetzigen Meister Conrad, Stadtschreiner, der ist (um) nichts weniger 
in allen Dingen kunstreich als ihr voriger Hauswirt war. Seines 
Handwerks siehet man im Rathhaus im Gericht eine wol- 
gestellte 
Tafel. 
57 
SEBÄLD 
BECK, 
SCHREINER. 
Dieser Beck ist nicht allein ein künstlicher Schreiner, 
sondern auch ein guter Bildhauer, Steinmetz und Architekt ge- 
wesen. Er hat seine Kunst, dazu einen bösen Magen, aus 
Welschland gebracht; keiner vor ihm ist in Perspectiv des ver- 
schrotten Werks so künstlich gewest. Er machte viel Visirung, 
und gute Schreiner [gab es] die sich nach seinen Dingen übten. 
Er war im Marmorstein zu arbeiten und denselben zu poliren 
sehr gewaltig. Im Formen und Giessen hatte er grossen Ver- 
stand. Er machte a. 1540 die zwei steinerne Säulen neben dem 
messingenei] Gitter auf dem Rathhatissaal. Bei Herrn Hanns 
Ebner findet man seiner Arbeit von Säulen, Güssen (Giessen) 
und Schreinerwerk und Visirung eine gute Anzeigung. 
Bei dem Bau der Bastei zwischen Vestner und Thiergärtnei" 
Thor zog Signor Antonio Fazuni, mit dem Zunamen "Maltese aus 
Sicilia", zur Machung der Modelle den Schreiner Sebald Beck zu 
Hilfe, der mehr und bass dann alle seine Handwerksgenosscn ge- 
schickt und kunstreich war. (Baader Beitr. 2, 9.) Wenn der Rath 
durch Sehald Beck und Georg Penz eine Ansicht von Nürnberg 
machen liess, wofür er ihnen a. 1540 einschliesslich aller Unkosten 
261 f. zahlte (Baud. Beitr. l, 40), so scheint diess, weil ein Schrei- 
12"
	        
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