Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

SIMON MIT DER LAHMEN HAND. 
HIERONIMIIS, 
FORMSCHNEIDER. 
155 
weise und lehre. Wo er aber Solches verbrechen und nit halten 
würde, was dann dem I-Iirschvogel und seinen Erben Schadens daraus 
entstehen würde, dass soll und woll er ihnen zu erstatten und zu 
widerlegen schuldig sein, bei Verpfändung aller seiner Habe. Dieses 
hat Hirsehvogel also angenommen und ihn, Schützen, auf Bezah- 
lung der Summa treulich zu unterweisen zugesagt. Zeugen waren 
MathesJorian und Hanns Tucher der jüngere. (Cons. 45, fol. x06.) 
Ueber eigentliche Erfolge seiner Steinschneidekunst gebriclwt 
es an Nachrichten. Seine vierte Phase, die kosmographische, scheint 
am meisten von Glück begleitet gewesen zu sein; dass eine Medaile auf 
ihn geschlagen und er mit einem eigenen Wappen begnadet wurde, 
scheint dafür zu sprechen. Er war jedenfalls ein begabter Mann. 
Ob er verheiratet gewesen und Kinder hinterlassen habe, ist unhe- 
kannt. Stadtglaser, wie ihn Baader Beitr. 2, 57 nennt, ist er nie 
gewesen. 
SIMON 
MIT 
DER 
LIXHMEN 
HAND, 
BILDHÄUER. 
Sollte ich alle Ding, so dieser Simon und kunstreiche 
Mensch gewusst und verstanden und mit eigner Hand gemacht 
hat, erzählen, würde es gewisslich noch so viel sein, als ich 
jetzt von Augustin Hirssvogel angezeigt habe, denn es war 
nichts so künstlich, dass dieser Mann nicht einen Verstand 
davon gehabt hat. Er War ein Bildhauer, Goldschmid, Uhr- 
macher, Maler, und in Summa aller künstlichen Ding fast mehr 
Vortheil denn andere verständig. Den Letten zu formiren und 
Bilder daraus zu machen und zu schneiden war er fürtretflich. 
Im Cirkelrnachen grosser und kleiner Manier, ward vor ihm 
nie keiner erfunden, der diess also gericht hätt zu wegen ge- 
bracht, wie man denn bei Herrn Hanns Starcken seiner Arbeit 
viel findet. 
Da Doppelmayr, Rettberg und Baader über diese Kunstgrösse, 
deren Zunamen anzugeben Neudörfern, wahrscheinlich weil er ihn 
nicht wusste, nicht gefallen hat, wird man den Späteren nicht übel- 
nehnaen, ebenfalls mit Stillschweigen darüber hinwegzugehen. 
HIERONIMUS, 
FORMSCHNEIDER. 
Als 
Johann 
Stabius 
dem 
Kaiser 
Maxirnilianus 
alhie 
Nürnberg die Ehrenpforten und Anderes machen liess, war 
dieser Hieronymus unter andern Formschneidern auch in allem 
Quellenschriften 
Kunstgesch.
	        
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