AUGUSTIN HIRSSVOGEL,
GLAS MALER
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In Gemeinschaft mit seinem Bruder Augustin kommt er in
einer Urkunde vom Freitag 10. Mai 1532 vor, worin Veit und
Augustin die Hirssvogel, Gebrüder, bekennen, dass Lienhart Kun
und Niklas Gütner, als Inhaber weiland Conraden Hasenschnurs
verlassner Güter, ihnen als neben des Kunen und Gütners chlichen
Hausfrauen derselben Güter Erben, ihre angebürende Theile und
dazu Stephans, ihres ausländischen Bruders Theil, für den sie der-
halb gut zu sein hiemit versprechen, zu ihren Handen gegeben und
bezahlt haben, sagen demnach sie, ihre Hausfrauen, auch alle ihre
Erben und des Hasenschnurs Güter um das alles in bester Form
ledig und los. Zeugen waren Gastel Fugger und Endnes Echen-
hauser. (Cons. 40, fol. 208 b.) Die Frau des Conrad Hasenschntir
war eine Tochter des alten Hanns Schatzer, Schwester von Barbara,
des alten Veit Hirssvogels erster Frau, und von Agnes Gütnerin,
woraus sich die Erbschaftsberechtigung der beiden Hirschvogel
erklärt. (Urk. vom Montag 8. Fbr. 1501. Lit. I7, f. 25.) Vermutli-
lich war Conrad Hasenschnur ohne Leibeserben gestorben, oder,
dass wenigstens durch einen Todesfall sich den Hirschvogeln Erb-
ansprüche eröffnet haben.
Veit Hirschvogel d. starb 1553 an St. Georgen Abend.
Nach ihm wurde sein Sohn Sebald Stadtglaser, st. 241. Mai 1580
berühmt als ein sinnreicher und künstlicher Mann.
AUGUSTIN
HIRSSVOGEL,
GLASMALER.
Ich weiss fürwahr dieses Augustini Kunst und Verstand
nicht alles anzuzeigen, denn nachdem er ein Glasmaler, war er
dem Vater und Bruder in der Kunst überlegen, dann er eine
sonderliche Tuschirung im Glasmalen erfand. Im Reissen war
er gewaltig, im Glasbrennen erfand er sonderlichen Vortheil.
Der Musik war er verständig, im Gamaliren war seiner Zeit
keiner über ihm. Er überkam aber andere Gedanken, liess
solches alles fahren, machte eine Compagnie mit einem Hafner,
der zog gen Venedig, ward hie ehelich und ein Burger, musste
darinnen das Handwerk und das Schmelzen von neuem lernen,
kam wieder hieher, bracht viel Kunst in Hafners Werken mit
sich, machte also welsche Oefen, Krüg und Bilder auf antiqui-
tetische Art, als wären sie von Metall gossen, solches liess er
auch anstehen, übergab seinem Mitgesellen den Handel, ward
ein Wappensteinschneider und darinnen sehr {leissig und be-
rühmt, liess solches auch stehen, und begab sich auf die Cosmo-
graphia, durchwandert Königs Ferdinandi Erbländer und Sieben-