Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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VEIT HIRSSVOGEL DER JÜNGERE, 
GLASMALER. 
desselben, dann Sebald Müllner, als Vormund Magdalena, Hannsen 
Hirschvogels seligen Töchterlein, für sich und anstatt Hannsen 
Meichssners seines Mitvormunds, auch Jacob Kophilger und Peter 
Eemann, als Vormünder Magdalena, gemelter Barbara Tochter, die 
sie mit gedachtem ihrem ersten Hauswirth, dem Veit Hirschvogel, 
ehlich erzeugt hat, und erklärten, dass sie die Erbschaft der Behau- 
sung in St. Sebalds Pfarr, an der innern Latifergasse, zwischen 
Hannsen Schweinfurters und Hannsen Morsers (Mosers?) verlassner 
Behausung gelegen, die der vorgenannt Veit Hirschvogel, ihr Vater, 
Anherr und Hauswirth seliger verlassen, aus besondern guten Ur- 
sachen, weil man der Frau ihr Heiratsgut und Erbtheil herausgeben, 
auch andere Schulden bezahlen muss, und keiner der Erben dieses 
Haus selbst an sich lösen mag, zu kaufen gegeben haben Hannsen 
Rot und Anna seiner Hausfrau, um 500 f., worein Mathes Saur- 
mann, als Eigenherr, dem die Eigenschaft mit 15 f.  die mit 
300 abzulösen sind, zusteht, eingewilligt hat. Aus den angezeigten 
Ursachen war der Verkauf gerichtlich bewilligt worden. Das Haus 
ist dasselbe, das Veit Hirschvogel 1492 gekauft hatte, nur die 
Nachbarn hatten sich geändert, in S. 801, früher Ulrich Kress, 
wohnte jetzt Hanns Schweinftirter, und an die Stelle Hanns Gruner's 
S. 79g, war jetzt der Pfragner Hanns Morser gekommen. Uebrigens 
ist aus diesem Ergebniss zu sehen, dass die Lage des ehrlichen 
Glasers keine glänzende war und er nicht einmal sein Haus von 
der darauf lastenden Eigenschaft hatte befreien können. Sich durch- 
bringen war Alles, was ihm gelungen war, von gesammeltem oder 
angelegtem Geld, wie bei Veit Stoss und Albrecht Dürer, war 
keine Spur. 
YEIT 
HIRSSVO GEL 
DER 
JÜNGERE, 
GLASMÄLER. 
Dieser Sohn ist nicht weniger denn sein Vater im Glas- 
malen verständig, und ist der Vater mit dieser Gnad von Gott 
versehen, dass seine Söhne nicht allein in Heissigem Glasmalen, 
sondern auch im Ganmliren, Reissen und Kupferstechen sehr 
Heissig sind. 
Am 24. Dec. 1526 wurde verlassen: Veiten Hirssvogel Glaser 
soll man anstatt seines verstorbnen Vaters zu der Stadt Arbeit als 
einen Stadtglaser hinfüro gebrauchen. (R. B. M., fol. 21-3.) Hieraus 
dürfte wol mit grosser Wahrscheinlichkeit hervorgehen, dass Veit 
der Vater nicht 1525 sondern 1526 starb. Es wäre seltsam, mit 
der Besetzung des Amtes ein ganzes Jahr zu warten und wenn auch 
nicht Gefahr im Verzug lag, so ist es doch weit weniger auffallend, 
augenblicklich einen Entschluss zu fassen, als zwölf Monate darüber 
hingehen zu lassen.
	        
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