JACOB ELSNER, ILLUMINIST.
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Rettbergis Kunstleben, 142, 14.3, gibt Bericht über Barthers
und Hanns Sebald's Arbeiten, Gemälde und Kupferstiche. Ob Hanns
und Sebald zweierlei Personen oder nur eine, ist man hier zu
untersuchen nicht im Stande. Doppelmayr (196) nennt ihn BartheFs
Vetter und Schüler, bestätigt aber, was Baader später von der
aller guten Zucht und Ordnung entgegenlaufenden Lebensweise,
insofern sie eine nothwendige Folge einer Lossagtlng von jedem
positiven Gebot ist, sagt, und lässt ihn 1550 zu Frankfurt afM.
sterben, wofür er ein Zeugniss anführt. Derselbe bespricht auch
den Doppelnamen und glaubt, es komme dem Sebald nur dieser
eine Namen zu. Eben so wird schwer zu ermitteln sein, ob der
Namen Böhm oder Behaim oder Behem zu schreiben ist.
Am 1. Dec. 1528 wurde ertheilt, dass man Sebalden, den
Maler, der vergangener Tage, als man ihn, um seines Ungehorsams
willen, auf einen Thurm gestraft hatte, entwichen war, auf eine
bürgerliche Strafe, wenn er sich darein ergeben wolle, wieder ein-
kommen zu lassen. RB.
Ob der Maler Hanns Behaim, dessen "Conterfectur", "Nürnberg
auf ein Bret gesetzt", der Rath 1540 dem Künstler abkaufte aber
verbot, dergleichen nicht mehr zu machen, der obengenannte ist, steht
dahin. (Baatier Beitr. I, 39.) Ueber Hanns Sebald Behaim s. IrIeller's
Beiträge p. 92, woraus am Ende ersichtlich ist, dass er sich auf
den mitgetheilten Büchertiteln doch nur einfach "Sebald" nannte.
JACOB
ELSNER,
ILLUMINIST.
Dieser Elssner war ein sehr angenehmer Mann bei den
erbarn Burgern, des Lautenschlagens verständig, derhalben ihn
auch die grossen Künstler im Orgelscblagen, welche waren
Sebastian Imhof, Wilhelm Haller und Lorenz Staiber, sehr lieb
haben, waren mit andern ihrer Gesellen täglich um und bei ihm.
Er contcrfetet sie auch und illuminiret ihnen schöne Bücher
und machet ihnen ihre Wappen und Kleinot, damit sie vom
Kaisern und Königen begabt waren, in ihre Wappenbrief.
Dieser Zeit war Keiner hier, der das gemalte Gold so rein
machet wie er.
Nach Rettberg Kunstleben p. 144 möchten die Malereien des
sogen. Gänsebuches, eines in zwei Bänden bestehenden Choral-
buches, das in der Sacristei von St. Lorenzen aufbewahrt wird,
von diesem Elsner sein. S. p. 10 des Textes zum Nürnberger Gedenk-
buch, Schragsche Hofbuchhdlg. zu Nürnberg. Elsner starb 1546,
jedenfalls früher als Neudörfcr, und diese fallen in eine ziemlich
Quellenscliriften f. Kunstgesch. X. II