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HANNS,
SEBAL D
UND BARTHEL BEHAIM,
MALER.
einem Wartgeld von 10 f., das ihm „aus angezeigter Noth" vor-
ausgezahlt wurde. Als er 1538 die Leisten zu Dürer's Gemälde der
vier Temperamente (der vier Evangelisten) vergoldete, bekam er
dafür 15 f. rh. Für den hlg. Hieronymus, den er dem Rath zum
Geschenk machte, gab ihm der Rath 80 f. als Gegengeschenk.
„Er starb sehr arm und hinterliess Weib und Kind in grosser
Dürftigkeit, so dass der Rath im J. 1550 60 f. bezahlte, die Penz
einer Vormundschaft schuldig war." S. auch Beitr. I, 39, wo andere
künstlerische Thätiglteit des Georg Penz angegeben ist.
Im Verzeichniss der Maler (Baader Beitr. I, 3) wird Georg
Penz 1523 genannt. Er wird also, dem Gebrauche gemäss, damals
auch geheiratet haben. Nach Baader (Beitr. l, 7) heiratete Jorg
(Penz?), Dürer's Knecht (d. h. Gehilfe), 1524 desselben Magd. Er
wurde als Bürger aufgenommen und zahlte dafür 2 f. Vielleicht
war es die Susanna, welche ihre Herrschaft auf der Reise in die
Niederlande begleitet hatte. Michel Graff der Maler nennt ihn am
25. Jan. 1530 bei Specificirung des Zugebrachten seiner, des Graff,
zweiten Frau, Anna genannt, seinen Eidam. (Cons. 40, fol. 55 b.) Als
am 17. Nov. 154.1 Matthes Prunner der Maler und Barbara, seine
Ehefrau, auf ihr Anwesen am Spitzenberg, auf dem, bestehend aus
drei Hiiusern und einem Gärtlein, Lorenz Tucher die Eigenschaft
mit 2 f. Stadtwährung und 2 Fastnachthennen besass, demselben
noch 2 f. rh., gegen Wiederkauf verkauften, verbürgte sich ausser
Sebald Prunner, dem Sohn, auch Georg Penz, der Eidam, für
richtige Zahlung. (Lit. 53, fOlx 106.) Und er, Georg Penz, Maler,
und Margareth, seine Hausfrau, verkauften am 7. März 1542 an
Michel Graff, auch Maler, und Anna, seine Ehefrau, für 35 f.
Hausrat und Fahrnuss und quittirten für richtige Bezahlung dieser
Summe mit Zeugniss von Martin Hallcr und Sigmund Held." (Cons.
55, fol. 106 b.)
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SEBALD
UND
BARTHEL
BEI-IAIM,
MALER
Diese sind mit obgedachtem Penzen auferzogen worden
und in gleicher Uebung des Malens, Reissens und Stechens ge-
wesen, sehr berühmt, wie auch aus den Abdrücken, so noch
vielfältig vorhanden, abzunehmen, und des Sebalds ganzer Stich
selbst einen Augenschein giebet. Herzog Wilhelm in Bayern
hat des Barthels Gemäld und Kunst in grossen Ehren gehalten,
der ihn dazu auch von Erfahrenheit und Kunst wegen in Italien
auf seiner fürstlichen Gnaden Kosten gesendet, darin er auch
gestorben, 1540.
Sebald war geboren 1500, starb 22. Nov. 1544. Hanns
geboren 10. Aug. 1527, ist auswendig gestorben.