Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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HANNS, 
SEBAL D 
UND BARTHEL BEHAIM, 
MALER. 
einem Wartgeld von 10 f., das ihm „aus angezeigter Noth" vor- 
ausgezahlt wurde. Als er 1538 die Leisten zu Dürer's Gemälde der 
vier Temperamente (der vier Evangelisten) vergoldete, bekam er 
dafür 15 f. rh. Für den hlg. Hieronymus, den er dem Rath zum 
Geschenk machte, gab ihm der Rath 80 f. als Gegengeschenk. 
„Er starb sehr arm und hinterliess Weib und Kind in grosser 
Dürftigkeit, so dass der Rath im J. 1550 60 f. bezahlte, die Penz 
einer Vormundschaft schuldig war." S. auch Beitr. I, 39, wo andere 
künstlerische Thätiglteit des Georg Penz angegeben ist. 
Im Verzeichniss der Maler (Baader Beitr. I, 3) wird Georg 
Penz 1523 genannt. Er wird also, dem Gebrauche gemäss, damals 
auch geheiratet haben. Nach Baader (Beitr. l, 7) heiratete Jorg 
(Penz?), Dürer's Knecht (d. h. Gehilfe), 1524 desselben Magd. Er 
wurde als Bürger aufgenommen und zahlte dafür 2 f. Vielleicht 
war es die Susanna, welche ihre Herrschaft auf der Reise in die 
Niederlande begleitet hatte. Michel Graff der Maler nennt ihn am 
25. Jan. 1530 bei Specificirung des Zugebrachten seiner, des Graff, 
zweiten Frau, Anna genannt, seinen Eidam. (Cons. 40, fol. 55 b.) Als 
am 17. Nov. 154.1 Matthes Prunner der Maler und Barbara, seine 
Ehefrau, auf ihr Anwesen am Spitzenberg, auf dem, bestehend aus 
drei Hiiusern und einem Gärtlein, Lorenz Tucher die Eigenschaft 
mit 2 f. Stadtwährung und 2 Fastnachthennen besass, demselben 
noch 2 f. rh., gegen Wiederkauf verkauften, verbürgte sich ausser 
Sebald Prunner, dem Sohn, auch Georg Penz, der Eidam, für 
richtige Zahlung. (Lit. 53, fOlx 106.) Und er, Georg Penz, Maler, 
und Margareth, seine Hausfrau, verkauften am 7. März 1542 an 
Michel Graff, auch Maler, und Anna, seine Ehefrau, für 35 f. 
Hausrat und Fahrnuss und quittirten für richtige Bezahlung dieser 
Summe mit Zeugniss von Martin Hallcr und Sigmund Held." (Cons. 
55, fol. 106 b.) 
45- HANNS, 
SEBALD 
UND 
BARTHEL 
BEI-IAIM, 
MALER 
Diese sind mit obgedachtem Penzen auferzogen worden 
und in gleicher Uebung des Malens, Reissens und Stechens ge- 
wesen, sehr berühmt, wie auch aus den Abdrücken, so noch 
vielfältig vorhanden, abzunehmen, und des Sebalds ganzer Stich 
selbst einen Augenschein giebet. Herzog Wilhelm in Bayern 
hat des Barthels Gemäld und Kunst in grossen Ehren gehalten, 
der ihn dazu auch von Erfahrenheit und Kunst wegen in Italien 
auf seiner fürstlichen Gnaden Kosten gesendet, darin er auch 
gestorben, 1540. 
Sebald war geboren 1500, starb 22. Nov. 1544. Hanns 
geboren 10. Aug. 1527, ist auswendig gestorben.
	        
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