MICHEL W OLGEMUT, MALER.
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ebenso auch Wilhelm Pleidenwurf. Michel Wolgemut hatte, wie aus
einem Ehevertrag vom 2. Fbr. 1495 hervorgeht, worin Wilhelm
Pleidenwurf auch schon als selig, d. h. verstorben, erwähnt wird,
llannsen Pleidenwurfs, des Vaters, Witwe Barbara geheiratet.
Helena, des jüngern Pleidenwtirfs Witwe, war Dominicus Müliclfs,
Apothekers, Tochter, und es war natürlich, dass, als Dominicus
lViülich starb, Michel Wolgemut als Vormund mit der Verlassen-
schaft betraut wurde, in welcher Eigenschaft mehrere Urkunden
seiner gedenken. Dass Wolgemut S. 496 besass und bewohnte,
gehä aus vielen Urkunden hervor, obgleich es ihm nicht vergönnt
war, das Haus lange bei seinem Namen zu erhalten. Von seiner
zweiten Frau, die er wahrscheinlich schon in seinen ziemlich vor-
gerückten Jahren nahm, ist nur der Namen Christina bekannt. Sie
behauptete sich noch einige Jahre in dem Hause unter der
Veste. Hanns Umbhau der jüngere, anstatt und im Namen Hannsen
Umbhaus seines Vaters, bekannte am 31. Jan. 1521, dass Michel
Seybolt, Drahtzieher, Michel Reichenmüller, Gürtler, und Jobst
Eyssler, Goldschmid, als Vormunde Michel Wolgemuts verlassener
Kinder, 71,72 f. jährlich Gatterzins, die gemelter sein Vater aus des
benannten Wolgemuts Behausung an der Schildröhren, zwischen
Jeronimus Rudolfs und Hanns Sidelmanns Häusern gelegen, gehabt,
mit 150 f. abgekauft und ihm diese Stimme mit allen verfallenen
Zinsen bezahlt haben und sagt sie, ihre Pllegkinder und die Behau-
sung im Namen seines Vaters und aller seiner Erben in der besten
Form ledig und los. (Cons. 27, fol. 119 b.) Herr Endres lmhof,
im Namen und als Plleger der armen Pilgram zu St. Martha hie
zu Nürnberg, bekennt, dass Christina, Michel Wolgemuts seligen
gelassne Wittwe die 15 Pfennige jährliches Zins, so das bemelt
Almosen auf ihrem llaus und lrlofrait allhie in St. Sebalds Pfarr,
unter der Vesten, bei der Schildröhren, zwischen Hannsen Sidel-
manns und Jeronimus Rudolfs Häusern gelegen, gehabt, und er,
der Plieger, vor Kurzem vom Kloster Heilsbronn dazu erkauft, mit
12 Pfd. und 15 Pfg., die sie ihm dafür bezahlt, wieder abgekauft
und dadurch dasselb ihr Haus von dieser Beschwerd gänzlich ge-
ledigt hat, sagt demnach für sich und seine nachkommende Pfleger
sie, die Wolgemutin, und ihre Erben, auch das Haus um das
Alles ledig und los, in bester Form, Zeugen sind Joachim Haller
und Sigmund Held. Geschehen Mittwoch praesentacionis Mariae
21. Nov. 1526. (Cons. 34, fol. 149b. Aus demselben Jahre
führt Baader (Beitr. 2, 42) an, dass eine Malerin Christina, Michel
Wolgemufs Witwe, einige Anforderungen an den Abt zu Münch-
aurach und an den Markgrafen Casimir, der die Schulden desselben
übernommen hatte, zu machen hatte. Der Rath unterstützt sie
hierin und spricht von ihren Kindern und ihrem „grossen Unver-
mögen". Ebenfalls Baader (in Jahrb. f. Kstwissensch. 1868, p. 224)
sagt: Die Malerin Christina Wolgemutin erhob im J. 1530 eine