Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

MICHEL W OLGEMUT, MALER. 
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ebenso auch Wilhelm Pleidenwurf. Michel Wolgemut hatte, wie aus 
einem Ehevertrag vom 2. Fbr. 1495 hervorgeht, worin Wilhelm 
Pleidenwurf auch schon als selig, d. h. verstorben, erwähnt wird, 
llannsen Pleidenwurfs, des Vaters, Witwe Barbara geheiratet. 
Helena, des jüngern Pleidenwtirfs Witwe, war Dominicus Müliclfs, 
Apothekers, Tochter, und es war natürlich, dass, als Dominicus 
lViülich starb, Michel Wolgemut als Vormund mit der Verlassen- 
schaft betraut wurde, in welcher Eigenschaft mehrere Urkunden 
seiner gedenken. Dass Wolgemut S. 496 besass und bewohnte, 
gehä aus vielen Urkunden hervor, obgleich es ihm nicht vergönnt 
war, das Haus lange bei seinem Namen zu erhalten. Von seiner 
zweiten Frau, die er wahrscheinlich schon in seinen ziemlich vor- 
gerückten Jahren nahm, ist nur der Namen Christina bekannt. Sie 
behauptete sich noch einige Jahre in dem Hause unter der 
Veste. Hanns Umbhau der jüngere, anstatt und im Namen Hannsen 
Umbhaus seines Vaters, bekannte am 31. Jan. 1521, dass Michel 
Seybolt, Drahtzieher, Michel Reichenmüller, Gürtler, und Jobst 
Eyssler, Goldschmid, als Vormunde Michel Wolgemuts verlassener 
Kinder, 71,72 f. jährlich Gatterzins, die gemelter sein Vater aus des 
benannten Wolgemuts Behausung an der Schildröhren, zwischen 
Jeronimus Rudolfs und Hanns Sidelmanns Häusern gelegen, gehabt, 
mit 150 f. abgekauft und ihm diese Stimme mit allen verfallenen 
Zinsen bezahlt haben und sagt sie, ihre Pllegkinder und die Behau- 
sung im Namen seines Vaters und aller seiner Erben in der besten 
Form ledig und los. (Cons. 27, fol. 119 b.)  Herr Endres lmhof, 
im Namen und als Plleger der armen Pilgram zu St. Martha hie 
zu Nürnberg, bekennt, dass Christina, Michel Wolgemuts seligen 
gelassne Wittwe die 15 Pfennige jährliches Zins, so das bemelt 
Almosen auf ihrem llaus und lrlofrait allhie in St. Sebalds Pfarr, 
unter der Vesten, bei der Schildröhren, zwischen Hannsen Sidel- 
manns und Jeronimus Rudolfs Häusern gelegen, gehabt, und er, 
der Plieger, vor Kurzem vom Kloster Heilsbronn dazu erkauft, mit 
12 Pfd. und 15 Pfg., die sie ihm dafür bezahlt, wieder abgekauft 
und dadurch dasselb ihr Haus von dieser Beschwerd gänzlich ge- 
ledigt hat, sagt demnach für sich und seine nachkommende Pfleger 
sie, die Wolgemutin, und ihre Erben, auch das Haus um das 
Alles ledig und los, in bester Form, Zeugen sind Joachim Haller 
und Sigmund Held. Geschehen Mittwoch praesentacionis Mariae 
21. Nov. 1526. (Cons. 34, fol. 149b.  Aus demselben Jahre 
führt Baader (Beitr. 2, 42) an, dass eine Malerin Christina, Michel 
Wolgemufs Witwe, einige Anforderungen an den Abt zu Münch- 
aurach und an den Markgrafen Casimir, der die Schulden desselben 
übernommen hatte, zu machen hatte. Der Rath unterstützt sie 
hierin und spricht von ihren Kindern und ihrem „grossen Unver- 
mögen". Ebenfalls Baader (in Jahrb. f. Kstwissensch. 1868, p. 224) 
sagt: Die Malerin Christina Wolgemutin erhob im J. 1530 eine
	        
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